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Fabriken und Anlagen ändern sich stetig und werden immer wieder modifiziert. Für eine entsprechende Planung ist eine genaue Messung der aktuellen Situation in den bestehenden Gebäuden unerlässlich, denn nicht immer ist der Stand der Dinge perfekt digital dokumentiert. Wie das künftig durch AR-Systeme sehr leicht funktionieren kann, zeigt die Zühlke Engineering GmbH mit einem Leuchtturm-Projekt bei Thyssenkrupp. Die Technik kann aber auch auf diverse andere Szenarien angewendet werden.

Mit der Digitalisierungsinitiative um Hololinc hat Thyssenkrupp Elevator den Verkaufsprozess und die digitale Wertschöpfungskette im Treppenliftgeschäft effektiver, effizienter und schneller gestaltet. Da jedes Treppenhaus unterschiedlich ist, muss jeweils ein Aufmaß für die entsprechend maßgeschneiderte Lösung erstellt werden. Eine Microsoft Hololens dient dabei als Messgerät für das Aufmaß der Treppen. Durch einen nutzerfreundlichen Prozess wird der Verkäufer durch die Vermessung geleitet. Die Daten können direkt vor Ort im korrekten Format für die Weiterverwendung erzeugt und übertragen werden.

Emotionaler Verkaufsprozess und kürzere Lieferzeit

Im Anschluss kann der Kunde am Tablet den Treppenlift individuell konfigurieren und das Ergebnis als Animation direkt betrachten. Zusätzlich kann die Konfiguration auf die Hololens übertragen werden, um das Produkt in der Augmented Reality (AR) im eigenen Treppenhaus in 3D zu erleben. Das Ergebnis ist ein deutlich emotionalerer Verkaufsprozess sowie eine von acht auf zwei Wochen verkürzte Lieferzeit. Die Kombination aus visuellen Hilfestellungen und der Produktion genauer Daten macht die Technologie darüber hinaus für eine Vielzahl von Anwendungen interessant:

Eine große Herausforderung beim Rohrleitungsbau für Rohbauten oder Bestandsimmobilien sind ungenaue oder fehlerhafte Pläne. Experten müssen daher vor Ort mit Zollstock und Co. das Aufmaß für eine korrekte Planung vornehmen. Die Daten werden häufig in Papierpläne eingezeichnet oder manuell in einer Software aufgenommen, entsprechen sind diese fehlerbehaftet. Hinzu kommt, dass die Daten manuell konvertiert werden müssen, um in einer Planungssoftware genutzt werden zu können. Eine Vermessung mittels AR könnte die Daten gleich im richtigen Format speichern. Gleiches gilt für die Abnahme nach Konstruktion und Einbau der gefertigten Rohrleitungen: Mittels AR wären diese sofort visuell überprüfbar.

Insbesondere bei komplexen Konstruktionsvorhaben (wie z.B. beim Schiffs- oder Flugzeugbau) kann AR dabei helfen, Einbauten direkt am Ort in realer Größe zu visualisieren. Damit könnte der bisherige fehlerbehaftete Planungs- und Einbauprozess digital besser unterstützt werden. Planungsfehler fallen schneller auf, Einbaufehler sind kaum mehr möglich und der Ausschuss sollte sich verringern. So können massiv Kosten eingespart werden, während sich gleichzeitig Qualität und Geschwindigkeit erhöhen.

Keine Inseln schaffen

Augmented Reality kann sowohl beim produktiven Betrieb, der Fertigung als auch bei der Produktion in der Antriebs-, Fluidtechnik oder Werkstoffverfahren sinnvoll eingesetzt werden. Mit der Digitalisierung sind hier alle möglichen Daten vorhanden, die den aktuellen Betrieb, den Zustand oder die sich verändernden Eigenschaften der realen Gegenstände beschreiben. Zum Teil sind bereits sogenannte digitale Zwillinge von realen oder auch virtuellen Objekten vorhanden. Diese Daten können einerseits zur Visualisierung und andererseits zur Simulation genutzt werden, was heute normalerweise am 2D-Bildschirm geschieht.

Mixed Reality hat hier den Vorteil, dass die Daten direkt in 3D visualisiert werden und insbesondere kollaborative Szenarien unterstützt werden. Dabei kann eine freie Skalierung der virtuellen Objekte und deren Daten gewählt werden. Somit können Simulationen von digitalen Zwillingen, Produktionsstraßen, 3D-Druckobjekten, geplanten Werkstücken oder Materialien angereichert mit digitalen Daten (z. B. Unterschiede zwischen geplantem und realem Werkstück) kollaborativ in einer 3D-Welt visualisiert und erlebt werden. Dies macht einerseits die Objekte und Daten wesentlich greifbarer und verständlicher, andererseits können Fehler und Resultate bereits gezeigt werden, ohne dass sich diese in der echten Welt auswirken.

Spätestens mit der Microsoft Hololens 2 wird die Technologie zunehmend für die Industriebranchen interessant, da sich der sichtbare Bereich vervierfacht hat und das Tragen sehr bequem geworden ist. Wichtig ist dabei allerdings, dass Unternehmen nicht nur PoCs als Insellösungen entwickeln, sondern Augmented oder Mixed Reality als Teil eines digitalisierten Gesamtprozesses betrachten. Vor allem dort, wo unterschiedliche Technologien wie Computer Vision, Artificial Intelligence und Machine Learning oder Sensorik mit Augmented Reality kombiniert werden, gibt es immenses Potenzial dafür, Synergien zu schaffen, schneller zu werden und die eigene Effizienz zu steigern.

 

 

Quelle:

Microsoft Hololens als Messgerät

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