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Marco Tempest, der berühmteste Digitalmagier und Accenture-Manager, erklärt uns, warum VR keine Illusion ist.

Virtuell ist die neue Realität. Mit der Covid-19-Pandemie hat sich das gemeinsame Arbeiten, Diskutieren und Projektentwickeln von der physischen in die virtuelle Welt verlagert. Damit beschäftigt sich ein Accenture-Team am Innovation Hub in Zürich. Dort ist die „Immersive Collaboration Plattform“ (ICP) entstanden, ein VR-Tool, über das sich unter anderem Produkte präsentieren oder Meetings und Design-Sprints durchführen lassen. Unternehmen hätten gesehen, dass virtuelles Arbeiten deutlich effektiver sein kann als erwartet, schreibt Accenture im Rahmen einer Studie.

Die ICP von Accenture ist auch durch den eigenen Bedarf entstanden. Das Unternehmen habe die bestehenden Lösungen als nicht ausreichend erachtet, erklärt Marco Tempest, der als „Virtual Magician“ weltberühmt wurde und nun Lead Consultant Extended Reality bei Accenture ist. Der virtuelle Raum soll die Realität in jeder Hinsicht ersetzen können und damit auch ein Raum für den „Kafi-Plausch“ sein. „Die Leute vermissen ihre Umgebung“, sagt er. Es sei der ungezwungene Austausch, aber auch die Location, die den Leuten im neuen Alltag fehle.

Mittels einer Kamera, die im Immobilien-Bereich eingesetzt wird, um Wohnungen in 3D präsentieren zu können, könne ein Raum rasch gescannt und als Virtual-Reality-Umgebung zur Verfügung gestellt werden.

Im Lab in Zürich zeigt Tempest, was mit der ICP möglich ist. Wird es im Büro zu langweilig, kann das Meeting auch in die Alpen oder nach San Francisco verlegt werden. 

Der Zürcher Innovation Hub von Accenture beherbergt zudem eines von weltweit gut 50 sogenannten Liquid Labs. In diesen sollen Kunden bei der Beschleunigung ihrer Innovationszyklen unterstützt werden. In der Zwinglistadt fokussiert sich der IT-Dienstleister auf „Immersive Collaboration“, die Möglichkeiten der digitalen Zusammenarbeit mittels VR-Technologien.

Den Mars persönlich erkunden

Die Anzahl VR-Use-Cases im Arbeitsumfeld sei praktisch endlos, fügt Tempest an. Als ein Beispiel nennt er das Onboarding von Personal. Mitarbeitende könnten mittels VR durch Büroräume geführt werden oder Produktionsstätten besichtigen. Auch für Pitches und Produktpräsentationen sei die Plattform geeignet, erklärt der 56-jährige Zürcher, der sich seit rund 30 Jahren mit digitalen Technologien beschäftigt, während er einen Show Case in einem virtuellen Lab in Sofia präsentierte. Es liessen sich Power-Point-Präsentationen einbinden oder Whiteboards erstellen, an denen gemeinsam gearbeitet werden könne. Spannend könnte auch die Integration von Blockchain-Technologien sein. Dies würde es beispielsweise erlauben, die Besitzverhältnisse von virtuellen Gegenständen zu bestimmen und nachzuverfolgen. So könnten wir virtuelle Dinge besitzen oder verschenken.

Zudem seien Schulungen und Testing gute Anwendungen bei denen VR Verwendung findet. VR erlaube, mit den eigenen Händen den Umgang mit heiklen, realen Materialien oder teurem Equipment zu üben, bevor dies zum ersten Mal in die Hände genommen werde. Spannend sei die Technologie zudem im R&D-Umfeld. Warum sich nicht auf dem Mars treffen, um die Umgebung „persönlich“ und in voller Grösse unter die Lupe zu nehmen?

Die Hardware wird besser und billiger

Tempest betont, dass Accenture nicht als ISV agiere, sondern eine Plattform zur Verfügung stelle, auf der Kunden je nach Bedarf eigene Anwendungen aufbauen können. Es gelte eben nicht „One size fits all“, wie er sagte, eine Lösung passe nicht für alle.

Um auf der ICP aufgebaute Umgebungen zu nutzen, ist nicht zwingend Virtual-Reality-Hardware nötig. Die Plattform läuft auch auf Standard-Office-Hardware und Tablets. In den vergangenen rund 18 Monaten habe sich im VR-Bereich viel getan, erklärt Tempest.

2021 werde das „Year of VR“, ist Tempest überzeugt. Er könne sich beispielsweise gut vorstellen, dass erste Firmen bald sämtliche Mitarbeitende mit VR-Headsets ausstatten.

Ein rasant wachsender Markt

Zahlen von Grand View Research zufolge wächst der globale VR-Markt auf 62,1 Milliarden Dollar im Jahr 2027 an. Zwischen 2020 und 2027 gehen die Marktforscher von einer jährlichen Wachstumsrate von über 20% aus.

Interessante Anwendungsfälle im B2B-Bereich sieht Grand View vor allem im industriellen Bereich sowie in der Immobilien- und Tourismus-Branche.

Als Herausforderungen nennen die Marktforscher die Leistung von Headsets, die ohne Verbindung zu einem Rechner auskommen. Dies bestätigt auch Tempest im Gespräch. Die Hersteller würden hier aber grosse Fortschritte machen.  


Ergänzung Institute for Immersive Learning:

Quelle:

Foto: Marco Tempest, Lead Consultant Extended Reality bei Accenture.

https://www.inside-it.ch/de/post/2021-wird-das-jahr-der-virtual-reality-20201022

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