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Wem die Realität zu langweilig ist, der kann sich am Neufahrner Römerweg in andere Welten begeben. „Virtual Reality“ lautet das Zauberwort.

Neufahrn – Ein riesiger Soldat mit schwerer Uniform, Atemschutzmaske und Maschinengewehr im Anschlag schaut uns an. Wir bleiben unvermittelt im Eingangsbereich stehen. Dann sehen wir hinter dem düsteren „Türsteher“ aus dem Spiel „Kill Zone“ das Gesicht von Korbinian Gritz. Mit ausgestreckter Hand eilt er auf uns zu: „Herzlich willkommen im Zero Latency Munich“, sagt er und nimmt uns mit hinein in sein neu geschaffenes Reich, der „Virtual Reality“ im Neufahrner Gewerbegebiet am Römerweg.

Zu viert dürfen wir heute dieses völlig neue, virtuelle Spielerlebnis testen. Wir sind aufgeregt. Bevor es losgeht, müssen wir – Nadine, Luzie, Tobi und ich – an den Terminals im Eingangsbereich unsere Spielfiguren anlegen. Klingt ungefährlich und machbar. Daraus entsteht später mit beeindruckender Computertechnik ein Avatar, unsere Bewegungen werden in Echtzeit auf unser digitales Alter Ego übertragen.

Dann gibt’s die Einweisung. Der junge Betreiber steckt uns sofort mit seiner Begeisterung an. Vier verschiedene Spiele stehen derzeit zur Verfügung. Das beliebteste ist „Outbreak Origins“, bei dem man sich durch eine apokalyptische Landschaft bewegt und die Welt vor Zombies retten muss. „Alle wollen Zombies töten“, sagt Gritz lachend. Sein Favorit dagegen sei „Singularity“ – ein Raumschiff-Shooter. Eine gehörige Portion Adrenalin ist bei beiden Spielen garantiert.

Wir sind noch skeptisch. Wollen wir so viel Action gleich beim ersten Mal? Tobi sieht das recht gelassen, aber wir drei Mädels hoffen auf weitere Optionen – und atmen auf, als Korbinian Gritz „Engineerium“ aus dem Hut zaubert: eine Welt ohne Waffen, dafür mit vielen Zauberfiguren und ohne physikalische Gesetze. Das klingt gut. „Wir bieten das auch als Paket“, sagt Gritz augenzwinkernd. 15 Minuten Zauberwelt, danach 15 Minuten Zombies auslöschen in „Zombi Survial“. Also das Paket.

Ich bekomme jetzt schon mal vorsorglich einen Schweißausbruch bei der Vorstellung, später in einem verlassenen Militärgelände ums Überleben kämpfen zu müssen. Bevor das aber möglich ist, müssen wir erst einmal mit Ausrüstung ausgestattet werden: ein Rucksack mit Rechner, Headset und VR-Brille. Nervös nesteln wir an den Schnallen, Korbinian Gritz hilft geduldig. Dann zeigt er uns das Spielfeld: ein leerer Raum, der blaue Boden ist mit weißen Linien in einzelne Felder unterteilt. Nur an einem Ende steht ein Schreibtisch mit Computer. „Ich sitze da und werde euch durch das Spiel leiten“, sagt er. Dann ziehen wir uns die großen VR-Brillen auf die Nase und sind erst einmal beeindruckt. Da wabern vier blaue Kreise mit unseren Namen vor meinen Augen und neben mir stehen drei leuchtende Figuren. Dann alle rein in ihren Kreis und los geht’s. „Aaahh“ und „Oooooh“ und „kraaass“ und „uuiiii“ tönt es aus unseren Mündern bei dem Anblick von durch die Luft schwebenden Walen, Schmetterlingen und einem Himmel aus Wasser. Dass Laufen fällt mir erst einmal schwer – als ob ich es gerade erst gelernt hätte. „Schau mal da über den Rand“, sagt Luzie, die jetzt ein vor mir tänzelndes, Inka-ähnliches Wesen ist und winkt mich an die Kante des Steins.

Langsam gewöhnt sich mein Körper an die virtuelle Welt, ich finde Spaß an den Spiralen und Steilwänden, die wir hinablaufen – und nach dieser Zauberwelt bin ich bereit für den Einstiegs-Shooter. Vorbei mit „Lala-Land“, vor mir bauen sich in düsterer Umgebung sabbernde Zombies auf. Ich springe, schieße, schreie. Nach einer Viertelstunde ist der Spuk vorbei, ich bin durchgeschwitzt. „Ich habe mir mal erlaubt, das zu filmen“, sagt Korbinian Gritz und grinst. Man sieht vier Menschen, die scheinbar ziellos im Raum umherlaufen und mit ihrer Waffe auf den Boden oder in die Luft zielen. Und man hört: mich. Hab ich echt so gebrüllt? Immerhin bin ich in der Auswertung die Beste, Zombie-Killerin Nummer eins quasi.

Infos und Buchung unter www.zerolatency-munich.de.

 

Quelle:

Bild: Was machen die denn da? Scheinbar ziellos irren diese vier Herrschaften im Raum umher. Tatsächlich hat sich das Quartett gerade mit Zombies angelegt.

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