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In Essen soll das erste virtuelle Krankenhaus Deutschlands entstehen – mit sprechenden Ärzte-Avataren. Das soll den Patienten Ängste nehmen und Auszubildende gefahrloser lernen lassen.

Mit einem ambitionierten Virtual-Reality-Projekt will die Uniklinik in Essen eine Klinik mit Avataren aufbauen, um Patienten lange Anfahrten, Wartezeiten und hektische Kurzberatungen zu ersparen. Die Essener starten dafür zusammen mit dem 3D-Druck- und Avatar-Hersteller Doob Group im November das Pilotprojekt Avatar-Hospital.

Es ist das erste bundesweite Projekt, das personalisierte Avataren einsetzt. Hier sollen die Patienten beispielsweise über Operationen aufgeklärt werden, für die sie dann später nach Essen kommen. „Ausserdem soll die Chance genutzt werden, Konferenzen in virtuellen Räumen abzuhalten“, so Jochen Werner, Vorstand der Universitätsklinik. Dadurch wolle man vor allem junge Fachkräfte begeistern.

Im Projekt soll ein Teil des Krankenhauses nachgebildet werden. „Wir klonen zuerst die Herzchirurgie, ein Beratungszimmer, einen Konferenzsaal und bauen darauf die ganze Klinik auf“, sagt Vladimir Puhalac, Geschäftsführer der Doob Group. Anschliessend sollen aus Scans der Ärzte und des Pflegepersonals Avatare programmiert. Das Angebot soll via App oder mobiler Website auf Smartphones, Tablets, aber auch auf stationären Rechnern verfügbar sein.

„Eine virtuelle Welt mit Avataren in Räumlichkeiten eines Krankenhauses für Patienten, Angehörige, Ärzte und Pflegepersonal kann Prozesse im Tagesverlauf verständlich machen oder vorwegnehmen“, sagt Puhalac.

Das Pilotprojekt ist Teil der bis 2023 angelegten Transformation der Universitätsklinik Essen zum Smart Hospital. „Das Smart Hospital fokussiert sich deutlich stärker auf den Menschen als bisher in deutschen Krankenhäusern üblich“, sagt Thorsten Schabelon von der Universitätsklinik.

Die ersten Meilensteine sind gesetzt: Die Stationen seien mit der elektronischen Patientenakte verknüpft, die Notaufnahme digitalisiert – zudem werde eine KI entwickelt, um die anfallenden Daten zu verarbeiten. Für dieses Konzept gewann die Uni-Klinik bereits den Deutschen Change Award 2019.

Virtual Reality für die Ausbildung

Aber nicht nur den Patienten in der Essener Klinik soll Virtual Reality (VR) helfen. Auch die medizinische Ausbildung könnte durch die Technologie verbessert werden. Die größte Herausforderung sei schliesslich, Studenten praxisnah auszubilden und dabei nicht die Patientensicherheit zu gefährden, sagt Gesundheitsökonom David Matusiewicz, der das Projekt in Essen mit koordiniert.

„Virtuelle Versorgung kann in der Lehre in Form von Simulationssystemen eingesetzt werden. Dadurch lassen sich Notfallsituationen an öffentlichen Plätzen nachstellen“, sagt Matusiewicz. In einer virtuellen Welt könnten bis zu 100 Avatare interagieren.

Statt Spezialisten zu beobachten, sollen Studenten in Zukunft also direkt am Patienten-Avatar üben. „Sie erhalten sofort Feedback und können das Training solange wiederholen, bis es sitzt“, so Matusiewicz.

Quelle:

Als Avatar im Behandlungszimmer

Handelsblatt / ume

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