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BWI testet VR für die Bundeswehr

Moderne Streitkräfte müssen technologisch auf dem neuesten Stand sein, um heutigen und künftigen Anforderungen begegnen zu können. Zu den relevanten Entwicklungen zählt „Spatial Computing“. Die BWI bewertet den Nutzen und Mehrwert dieser Technologie und testet den Einsatz von Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) für die Bundeswehr.

Als IT-Systemhaus und Digitalisierungspartner der Bundeswehr und IT-Dienstleister des Bundes beschäftigt sich die BWI auch mit technologischen Trends, wie „Spatial Computing“. Bei dieser Technologie lassen smarte Sprachassistenten, digitale Inhalte in realen Umgebungen sowie Meetings in virtuellen Konferenzräumen die Grenzen zwischen materieller und virtueller Welt immer mehr verschwinden. Konkret heißt das: Anstelle klassischer Eingabemedien wie Maus und Tastatur kommt zum Beispiel Sprachsteuerung zum Einsatz. Der Konferenz- wird zum virtuellen Meeting-Raum, in dem sich die Teilnehmer Daten oder virtuelle Objekte ins Sichtfeld einblenden lassen. Der Computer tritt zunehmend in den Hintergrund – er wird unsichtbar.

Das Innovation Management der BWI untersucht, was diese neue Technologie für die Arbeitswelt von morgen bedeutet und welche Chancen sich für Unternehmen und Behörden, speziell für die deutschen Streitkräfte, daraus ergeben. Kernelemente von Spatial Computing sind: Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR). Sie eröffnen Angehörigen der Bundeswehr einen intuitiven Zugang zur IT und versetzen sie in die Lage, trotz räumlicher Distanz in virtuellen Räumen miteinander zu interagieren und Informationen leichter auszutauschen.

Air Tasking Order mit VR – Probelauf bei der deutschen Luftwaffe

Bevor die verschiedenen Anwendungen von Spatial Computing Angehörige der Bundeswehr bei ihren Aufgaben unterstützen können, untersucht und bewertet die BWI ihren Nutzen und Mehrwert und testet die Technologie in der Praxis – zum Beispiel bei der deutschen Luftwaffe: Hier erprobt die BWI, wie Lagebesprechungen mit VR-Technologien verbessert werden können. Ein konkretes Anwendungsszenario ist der Lufteinsatzbefehl „Air Tasking Order“ (ATO). Er beinhaltet Aufgaben für einzelne Luftfahrzeuge und liefert Informationen, die für deren Zusammenarbeit notwendig sind.

Bei einem Lufteinsatzbefehl mit VR interagieren die Beteiligten in einem virtuellen, dreidimensionalen Lageraum. Sie haben die Möglichkeit, auf virtuelle Whiteboards, Karten- und Datenmaterial in 2-D und 3-D sowie Live-Material aus verschiedenen Quellen zuzugreifen. Office- und Kollaborations-Tools können gekoppelt und in den virtuellen Raum integriert werden. Auf wichtige Ergebnisse können die Beteiligten dank integrierter Protokollfunktion jederzeit zugreifen und sie digital weiterverarbeiten.

Die Vorteile liegen auf der Hand: VR unterstützt Lagebesprechungen, macht sie interaktiver, realistischer und letztlich auch effektiver. Personen können räumlich unabhängig und in nahezu Echtzeit miteinander interagieren. Gestik und Sprache dienen zur Steuerung, Sensoren übertragen Impulse. Nicht zuletzt entsteht im virtuellen Raum trotz räumlicher Distanz ein Gemeinschaftsgefühl. In Kürze werden BWI und Bundeswehr in einem Experiment die Vorteile von VR auch im Bereich Ausbildung erproben.

Kontakt zur Außenwelt mittels AR – erste Erfolge im Eurofighter

Die virtuellen Vorteile von Spatial Computing erweitern menschliche Handlungsmöglichkeiten in der materiellen Welt auf unterschiedliche Art und Weise – so auch die Augmented Reality. Im Gegensatz zur Virtual Reality schirmt sie den Nutzer nicht von der Außenwelt ab. Vielmehrergänzt sie die Realität mit zusätzlichen Informationen. In der militärischen Luftfahrt kommt eine solche Technologie seit geraumer Zeit zum Einsatz. Im Eurofighter etwa arbeitet der Pilot beispielsweise mit Head-Up- und multifunktionalen Head-Down-Displays sowie einer Sprachsteuerung.

Doch AR funktioniert auch anders. Mancher erinnert sich noch an die Smartphone- und Tablet-App „Pokémon GO“, mit der Spieler auf realen Straßen Jagd auf virtuelle Monster machten. Die App blendet die Figuren auf dem Display in die reale Umgebung ein, die von den Kameras des Smartphones erfasst wird. Augmented Reality heißt das Prinzip, das Anwender nicht vollständig in die virtuelle Welt versetzt, sondern die Realität um virtuelle Elemente erweitert. Das funktioniert auch ohne Brille – ein Smartphone oder Tablet mit integrierter Kamera genügt.

Derartige Softwareentwicklungen werden längst auch auf professionelle Anwendungen übertragen, in denen sich die Nutzer beispielsweise durch virtuelle Gebäudemodelle per App-Wegweiser bewegen. Sie zeigen einem Nutzer, wo er sich im Gebäude gerade befindet und wohin er gehen muss, um sein Ziel zu erreichen – hilfreich nicht nur für Pokémon-Fans, sondern auch für militärisches Personal.

Gefechtsfeldrelevante Informationen – MR-Brillen bei US-Einheiten

Alles zwischen Realität und Virtualität wird als Mixed Reality bezeichnet, wobei Augmented Reality näher an der Realität und Augmented Virtuality (AV) näher an der Virtualität ist. Ein Beispiel sind MR-Brillen. Anders als bei einem VR-System ersetzen sie das menschliche Blickfeld nicht vollständig mittels virtueller Darstellung. Durch das halbtransparente Display kann der Träger auch weiterhin die reale Umgebung sehen. In sie können aber zusätzlich virtuelle dreidimensionale Objekte in Form von Hologrammen eingeblendet werden. Diese steuert der Träger mithilfe von KI durch Gesten und Sprache.

Die US-Streitkräfte testen derzeit eine solche Mixed-Reality-Brille für landbasierte Operationen. Bis 2021 sollen US-Einheiten mit rund 100.000 solcher MR-Brillen ausgestattet werden. Integrated Visual Augmentation System (IVAS) heißt das von Videospielen inspirierte System. Eine durchsichtige Farb-Digitalanzeige erlaubt es dem Nutzer, auf gefechtsfeldrelevante Informationen zuzugreifen. Leistungs- und Blickprotokolle sowie die Herzfrequenzmessung liefern Informationen über die eigenen Einheiten.

Auch für die deutschen Streitkräfte sind Innovationen und Zukunftstechnologien ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Mit ihrem Innovation Management und dem Cyber Innovation Hub der Bundeswehr unterstützt sie die BWI dabei und treibt Innovationen voran – unter anderem in Kooperationen mit Technologiepartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und der Start-up-Szene.

Die Zukunft ist digital – auch bei der Bundeswehr

Spatial Computing findest du spannend, und überhaupt ist IT „dein Ding“? Dann nutz die Chance und informiere dich, wie du die digitale Zukunft der deutschen Streitkräfte mitgestalten kannst. Ob Quer- oder Berufseinstieg, Karriereleiter oder Neubeginn: Die BWI GmbH bietet spannende Berufsperspektiven, Entwicklungsspielräume und attraktive Leistungen in allen Bereichen eines IT-Systemhauses. Mehr Informationen über das deutsche Top-10-IT-Unternehmen mit seinen bundesweit 40 Standorten und über 5.000 Mitarbeiter*innen findest du unter www.bwi-karriere.de

 

Quelle:

Foto: Welche Chancen für die deutschen Streitkräfte ergeben sich aus neuen Technologien. – © BWI GmbH

https://www.computerwoche.de/a/deutsche-streitkraefte-einsatzbereit-fuer-die-virtuelle-welt,3549261

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