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Auf der „Polarstern“ können normalerweise nur Wissenschaftler mitfahren. In Bremerhaven öffnet sich die Tür zu den Geheimnissen des Forschungsschiffes nun ein wenig – zumindest virtuell.

Bremerhaven – Von Janet Binder. Der Boden schwankt, der Fahrtwind bläst durch die Haare, der Motor brummt – was anmutet wie eine echte Schiffsfahrt, ist doch nur virtuell: Von außen betrachtet steht der Besucher einfach nur im Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven an einer Station mit zwei kleinen Ventilatoren und hat eine Brillen-Konstruktion auf. Er selbst taucht dabei gerade in ein virtuelles Reiseerlebnis ein.

Mit Hilfe einer sogenannten VR-Brille (virtuelle Realität) befindet er sich auf der Brücke des Forschungseisbrechers „Polarstern“. Er sieht dessen Bug immer wieder in die Nordsee tauchen. Unwillkürlich will sich mancher festhalten, obwohl sich der Museumsboden nicht bewegt.

„360 Grad Polarstern – Eine virtuelle Forschungsexpedition“, so heißt die Sonderausstellung, die am Freitag, 17. Mai, im Schifffahrtsmuseum in Kooperation mit dem Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) eröffnet wird und bis Ende März 2020 zu sehen ist. VR-Brillen vermitteln den Besuchern einen Rundumblick ins Innere des Forschungsschiffes. Sie wähnen sich mitten in der Kombüse, in einem Schlafraum oder in der Kapitänskammer. „Die Besucher erhalten so einen hautnahen Einblick in das Forschen und Leben an Bord“, sagte am Mittwoch Museumsdirektorin Sunhild Kleingärtner. „Wir setzen ihnen die Brille des Forschers auf.“ Mit Hilfe einer weiteren Technik können die Besucher sogar ein virtuelles Modell der „Polarstern“ im Ausstellungsraum schweben sehen. Die echte „Polarstern“ ist regelmäßig in Antarktis und Arktis unterwegs und übt eine große Faszination aus, auch wenn sie in ihrem Heimathafen Bremerhaven liegt. „Als wir vor zwei Jahren ein ,Open Ship‘ angeboten haben, kamen viele tausend Menschen“, sagte Rainer Knust vom AWI. Nicht alle Menschen konnten an Bord gelassen werden. „Die Enttäuschung war groß. Jetzt können wir ihnen die Möglichkeit geben, in unser Leben einzutauchen.“

Die „Polarstern“ ist Eisbrecher und Forschungsschiff zugleich. Sie wurde im Dezember 1982 in den Dienst genommen. An Bord gibt es Möglichkeiten für Untersuchungen zum Beispiel in den Bereichen Geologie, Ozeanographie, Meteorologie, Biologie und Chemie. Das 118 Meter lange Schiff wird von vier Motoren mit zusammen 20 000 PS angetrieben.

Wer an der Ausstellungsstation „Fahren“ im bequemen Sessel sitzt und eine VR-Brille aufsetzt, spürt mit Hilfe eines sogenannten Bass-Shakers unter der Sitzfläche das vermeintliche Vibrieren der Schiffmotoren. Virtuell befindet sich der Besucher im Maschinenraum, schaut einem Maschinisten bei der Arbeit zu und hört die Dieselmotoren brummen.

An der Station „Leben“ wird der Besucher an einem Tisch stehend mit in die Kombüse genommen. Da die Spezialkamera, mit der die 360-Grad-Aufnahmen gemacht wurden, auf einem rollenden Servierwagen steht, setzt sich auch der Hobbyforscher virtuell in Bewegung. Manchen Nutzern wird dabei schon mal übel. „Den Besuchern wird bei den VR-Erlebnissen einiges abverlangt“, räumte Kurator Nils Hollmeier ein.

„Für uns ist die Ausstellung ein großes Experiment“, sagte Direktorin Sunhild Kleingärtner. Da sich das Schifffahrtsmuseum gerade sowohl baulich als auch inhaltlich neu aufstellt, könnte die VR-Technik auch künftig eingesetzt werden. Eine Besucherbefragung soll nun zeigen, wie das Konzept ankommt.  dpa

Expedition

Die Ausstellung „360 Grad Polarstern – Eine virtuelle Forschungsexpedition“ im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven (Hans-Scharoun-Platz 1) ist vom 17. Mai bis zum 31. März 2020 zu sehen. Eintritt: sechs Euro, ermäßigt drei Euro. Geöffnet ist das Museum täglich von 10 bis 18 Uhr.

Quelle:

Foto: © DPA/JASPERSEN

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