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«Meine Sprache und Ich» – Eine Kunstinstallation lässt mit VR Brille in einen literarischen Text eintauchen.

Im VR Erlebnis «Meine Sprache und Ich », einem Spiel für jeweils eine Einzelperson, kommt es zu einer aussergewöhnlichen Begegnung mit der Textwelt Ilse Aichingers. Unter den Füssen eine rot-weiss karierte Picknickdecke, vorne rauscht das Meer: So steht man da und versucht, sich zu orientieren. Eine riesige Figur mit hohlen Augen sitzt bei der Decke. Alle Versuche, mit ihr zu interagieren, schlagen fehl.Noch ein Wesen erscheint, ein schwebender Kopf mit zwei Händen. Mit diesem Wesen kann man sprechen. Es führt einen auf einen Felsen, wo man plötzlich der eigenen Sprache gegenübersteht. Alles, was man im Spiel gesagt hat, erscheint als Transkript auf dem Stein. Eine merkwürdige, beinahe poetische Erfahrung.

Dieses VR Erlebnis ist zu einem grossen Teil individuell: Was im Verlauf des Spiels passiert, hängt davon ab, was die einzelnen Spielenden jeweils tun.

Es wird nicht mehr von Anfang bis Ende gelesen

Das Virtual Reality Projekt «Meine Sprache und ich»  wurde anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Ilse Aichingers Geburtstag und in Anerkennung ihres kritischen Sprachverständnisses ins Leben gerufen. Die Autorin Sarah Elena Müller und ihr transdisziplinäres Team werfefn mit dem VR Experiment Fragen nach Lesart, Auslegung und Funktion literarischer und programmierter Welten auf.

Für die Auseinandersetzung mit Literatur ist die virtuelle Realität ein Novum. Plötzlich ist es möglich, direkt in einen Text einzutauchen. Eine nachvollziehbare Entwicklung, findet Claudia Keller. Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin erforscht an der Universität Zürich, wie sich unsere Leseprozesse verändern.

«Es gibt dieses traditionelle Verständnis, dass man einen Text linear von Anfang bis Ende liest und ihn dadurch ‹richtig› versteht», sagt Claudia Keller. Durch die Digitalisierung werde dieses Verständnis verändert.

Heute könne man über Links schnell neue Verknüpfungen herstellen. Dadurch kommen wir vom traditionellen Verständnis von Texten als etwas «Linearem» immer mehr dazu, das Lesen räumlicher wahrzunehmen.

Im Kopf der Interpretin

Mit Virtual Reality erhalten wir allerdings nicht unbedingt einen direkteren Zugang zum Text, sagt Claudia Keller. Zwar gebe es die Fantasie, dass man, wenn man in literarische Texte eintaucht, direkt in den Kopf einer anderen Person schauen könne.

Das sei mit einem solchen VR-Projekt an sich durchaus möglich. Doch hier könne man weniger in den Kopf der Erzählerin schauen. Man schaue vielmehr in den Kopf einer anderen Interpretin, sagt Claudia Keller.

«Meine Sprache und ich» lässt uns also nicht den Text von Ilse Aichinger unmittelbar erfahren, sondern die Art und Weise, wie Sarah Elena Müller und ihr Team sich die Welt dieses Texts vorstellen.

Quelle:

SRF / sarahelenamueller / vimeo

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