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Wegen Corona fand das Festival für virtuelle Kunst VRHAM! nur im Netz statt. Und lockte damit Besucher en masse an.

Dutzende bunte Avatare warten auf die Eröffnungsrede von Ulrich Schrauth, dem künstlerischen Leiter des Festivals VRHAM!. Weitere Grussworte folgen, dann tanzen die drolligen Dinger zu Saxofon-Musik, bevor man sich in die virtuellen Ausstellungsräume begibt.

Es war der Auftakt zu einem Experiment. Das weltweit einzige Festival für virtuelle Kunst wurde nicht physisch durchgeführt, sondern aufgrund der Corona-Pandemie erstmals komplett in den virtuellen Raum verlegt.

Das ist – abgesehen von ein paar kleinen technischen Wacklern – vollends geglückt, wie auch die Besucherzahlen belegen.

Fünfmal so viele Besuchende

Seit 2018 empfängt VRHAM! jährlich rund 4000 Besuchende. Nun haben die Veranstalter innerhalb weniger Wochen die eigentliche Festival-Location, das Kulturzentrum Oberhafen in der Hamburger Hafencity, detailgetreu im Virtuellen nachgebaut.

Diesen Raum hat man an das Museum of Other Realities, Link öffnet in einem neuen Fenster gekoppelt – das erste und bisher einzige virtuelle Museum für VR-Kunst. Und siehe da: Gemäss der Pressestelle des Festivals nahmen rund 20’000 Menschen aus aller Welt teil, bequem mit VR-Brille von zuhause aus.

Nach diesem Grosserfolg will man das Festival künftig sowohl analog als auch virtuell zugänglich machen.

Teil des Kunstwerks werden

Durch die diesjährige virtuelle Schau springt oder floatet man mit seinem Avatar und den Controllern. Um die Kunst dann zu erleben, muss man in die Vitrinen hineinsteuern.

Diese sind mit dem Namen des Autors und des Werks angeschrieben. Dann bauen sich die Werke um einen herum auf. Man wird von ihnen umhüllt, Teil von ihnen.

Diverse 360-Grad-Videos und -Animationen sind zu sehen: ganz realistische oder wie mit Ölfarben gepinselte, thematisch verspielte oder existenzielle Werke.

So wird man in der immersiven Dokumentation «Daughters of Chibok» (Joel ‚Kachi Benson) , Link öffnet in einem neuen Fensterin das nigerianische Dorf Chibok «gebeamt». Man fühlt sich hautnah dabei, wenn eine verzweifelte Mutter von der Entführung ihrer Töchter durch die Terrororgruppe Boko Haram erzählt.

n einem nächsten Ausstellungsraum erlebt man eine kubische, bunt schillernde Skulptur, die ständig ihre Form verändert und durch die man hindurch gehen kann. So gibt sie auch ihren Klang preis.

Unbegrenzte Möglichkeiten

Der Hauptpreis der Fachjury, der sogenannte «VRHAMMY», ging diesmal an «The Key» (Céline Tricart), Link öffnet in einem neuen Fenster. Eine interaktive «VR-Experience» zwischen Traum, Trauma und Wirklichkeit von Flüchtlingen, die 2019 bereits an der Biennale von Venedig prämiert wurde.

«The Key» nutzt die schier unbegrenzten Möglichkeiten von VR mehr aus als andere gezeigte Arbeiten, da man darin auch aktiv Dinge bewegen muss und sich so noch mehr als Teil des Kunstwerks fühlt.

VR-Kunst der Zukunft

Bei mehreren VRHAM!-Panels stellten diverse VR-Künstlerinnen und Künstler ihre künftigen Projekte vor. Man erfährt: VR-Kunst ist recht teuer. 6- bis 7-stellige Beträge werden für die Entwicklung jeweils veranschlagt.

Und VR-Kunst will nicht nur optisch überwältigen. Viele Projekte eröffnen gesellschaftskritische Perspektiven, wollen für Umweltthemen sensibilisieren, oder setzen sich mit der Genese von Klang auseinander.

Es klingt vielversprechend, was uns virtuell-kulturell in Zukunft noch alles erwartet.

 

 

Quelle:

Foto: Auf den ersten Blick stehen da nur leere Vitrinen. Durch sie steigt man in die Werke ein. Screenshot VRAHM! / Moritz Weber

https://www.srf.ch/kultur/kunst/festival-fuer-vr-fans-vollkommen-virtuell-und-ein-voller-erfolg

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