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Mobiles Arbeiten bietet viele Vorteile, was oft auf der Strecke bleibt, ist der gute Kontakt zu den Kollegen. Virtuelle Räume schaffen Platz für den Austausch über Alltägliches – und stärken die Bindung ans Unternehmen.

Das Beste aus zwei Welten zusammenbringen – das ist manchmal einfacher als gedacht. Ein Beispiel dafür ist der moderne Arbeitsalltag. Für viele Menschen findet dieser spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie ganz oder teilweise mobil statt. Sie arbeiten im Homeoffice, in Co-Working-Räumen, in Cafes oder einfach an irgendeinem Ort auf der Welt. Remotework ist freilich nicht in allen Berufen möglich. Und auch dort, wo die mobile Arbeit theoretisch kein Problem ist, wünschen sich bisweilen Mitarbeiter und Vorgesetzte lieber den Präsenzmodus. Ein „falsch“ oder „richtig“ gibt es dabei nicht. Arbeitspsychologen raten meistens, die Wünsche der Mitarbeiter in diesem Punkt ernstzunehmen. Denn wer so arbeiten kann, wie es für ihn persönlich am angenehmsten ist, arbeitet besser, ist engagierter – und nicht zuletzt loyaler dem Arbeitgeber gegenüber.

Ein Punkt, der selbst von überzeugten Befürwortern der mobilen Arbeit, eingeräumt wird, ist der oft etwas kompliziertere Austausch im Team beziehungsweise im Unternehmen. In Videokonferenzen geht es um Themen und Projekte, für den kleinen Plausch nebenbei, die schnelle Frage an den Kollegen im Nachbarbüro bleibt kein Raum.

3D-Simulationen fürs Büro

Das muss aber nicht so sein, denn speziell diese beiden Welten lassen sich dank moderner Technik durchaus verbinden. „Eine Lösung, wie man trotz Remote Work die informelle Kommunikation fördern kann, ist der Einsatz von virtuellen Welten“, sagt zum Beispiel Holger Fischer. Der Leiter der Confidos Akademie und Sozialwissenschaftler mit dem Schwerpunkt empirische Sozialforschung hat sich auf die digitale und analoge Wissensvermittlung spezialisiert. Er sieht in Online-Plattformen, auf denen Unternehmen je nach Wunsch ihre eigenen virtuellen Räume einrichten können, ein gutes Modell, das mobiles Arbeit und persönlichen Austausch verbindet. Wer gern Multi-Player-Onlinespiele spielt, kennt das Grundprinzip: Die Spieler – vertreten durch ihre Avatare – treffen in einer virtuellen Welt aufeinander, können miteinander interagieren, sich austauschen. Das gibt es auch im „Arbeits-Modus“. Im virtuellen Büro ist dann auch mal Zeit für die gemeinsame Pause. Angeboten werden 3D-Simulationen, für die man allerdings Virtual-Reality-Headsets braucht, aber auch einfachere 2D-Varianten. „Bei Letzteren ist die Hemmschwelle für viele Menschen geringer, außerdem erfordern sie nicht so viele technische Voraussetzungen, weshalb sie sich insbesondere für die alltägliche Büroarbeit eignen“, so Holger Fischer. Er beschreibt das klassische Prozedere so: „Nähern sich zwei Avatare in so einer schwach immersiven Welt einander, erscheint das Video-Bild der eigenen Webcam und die Mikrofone werden aktiviert. Man kann also miteinander reden – ganz privat und ohne Meeting-Organisation.“ Zwar stehen in der Regel auch diese Funktionen bei Bedarf zur Verfügung, für den privaten Austausch zwischendurch braucht man sie aber nicht.

Virtual Reality kommt vor allem bei jüngeren Mitarbeitern, die vielfach auch entsprechende Erfahrungen aus der Computerspielwelt mitbringen, gut an. Oft sind auch Ältere aber durchaus aufgeschlossen – sofern die tatsächlichen oder gefühlten technischen Hürden ausgeräumt werden.

Das Beste aus beiden Welten

Die Arbeitswelt steht durch die rasant wachsende Rolle der Künstlichen Intelligenz vor einer besonders tiefgreifenden Veränderung. Fast nichts, so Experten, werde im Zuge dessen nicht automatisch auf den Prüfstand gestellt. Gleichzeitig ächzt die Wirtschaft unter dem Fachkräftemangel, während die junge Generation nicht mehr bereit ist, alle Lebensziele der Erwerbsarbeit unterzuordnen. Das alles passt scheinbar nicht zusammen, ist aber dennoch Realität.

Die Verunsicherung, die damit einhergeht, gilt als eine Erklärung für die Entscheidung einiger Unternehmen, ihre Remote-Möglichkeiten wieder einzuschränken. Stoppen lässt sich die Entwicklung hin zu mehr Freiheit auch im Arbeitsleben dadurch nicht. Zumal häufige Wechsel der Arbeitsstelle heute nicht mehr als Makel, sondern sogar eher als karrierefördernd gelten. Virtuelle Räume, in denen sich auch die Mitarbeiter treffen, die eben nicht mehr Bürotür an Bürotür arbeiten, können eine Brücke von der alten in die neue (Arbeits-)Welt sein. In Zeiten, in denen selbst Bewerbungsrunden nach der Logik der Gamification gestaltet werden, sind sie vielleicht sogar mehr als überfällig.

Quelle:

Foto: Auf ein Treffen mit den Kollegen in die virtuelle Kaffeeküche. Das ist schon längst keine Zukunftsmusik mehr.© AdobeStock

https://www.saechsische.de/arbeit/neuer-treff-im-virtual-space-6019695.html

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