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Die Volksbank Akademie setzt in diesem Jahr auf Virtual Reality (VR) mit 360-Grad-Videos, um den Lernprozess für die Volksbank-Mitarbeiter effizienter, innovativer und auch unterhaltsamer zu gestalten.

In Industriebetrieben ist Virtual Reality (VR) längst im Einsatz: Auftraggeber können ihre Fertigungshalle virtuell schon betreten, während sie sich real noch in Planung befindet, Monteure werden auf Anlagen geschult, die sie später beim Auslandseinsatz das erste Mal live bedienen, und so weiter. Am österreichischen Bankensektor sind nun die Volksbanken in diese Welt eingetaucht – nach Eigenangaben als erstes Geldhaus im Land. In Deutschland gibt es ja bereits länger Banken, die damit arbeiten.

Im ersten Halbjahr 2019 sollen nun am österreichischen Volksbankensektor die ersten rund 80 Kundenberater im Retailbereich Übungseinheiten mit einer Virtual-Reality-Brille erhalten.

Die Volksbank Akademie hat sich damit in der digitalen Bankausbildung in Österreich erfolgreich als „First Mover“ positioniert – ein Riesenschritt in die digitale Zukunft der Aus- und Weiterbildung.

„Als Beraterbank ist es für uns selbstverständlich in die Ausbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren. Denn sie sind letztlich dafür verantwortlich, dass wir unseren Kunden vertrauensvolle und langfristige Geschäftsbeziehungen auf Augenhöhe garantieren können. Das ist für uns die oberste Priorität“, so Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien.

Barbara Czak-Pobeheim, Geschäftsführerin der Volksbank Akademie betont insbesondere die guten Lerneffekte des VR-Coachings: „Uns ist es besonders wichtig, die emotional erlebbaren, immersiven Interaktionen unterhaltsam und mühelos zu gestalten. So erreichen wir einen bis zu dreimal höheren Lerneffekt. Ziel ist es, dass jeder Retail-Berater zumindest ein Mal mit der Brille trainiert“.

Nutzer einer VR-Brille würden durch die Involviertheit sehr hohe Lerneffekte erzielen, so Czak‐Pobeheim, die dabei auf Erkenntnisse aus einem Pilotprojekt mit acht Volksbankenberatern im vergangenen Halbjahr veweist. „Selbst bei einer Face-to-Face-Trainingseinheit, in der Sie im Rollenspiel Beratungssituationen nachspielen, ist es so, dass beide Seiten schon mit ihren Vorstellungen hingehen. Bei Virtual Reality hingegen steuern Sie einerseits die Story aktiv mit, andererseits treten unerwartete Situationen auf. Man ist sehr spontan in der Situation gefordert und befindet sich dabei gefühlt nicht in einer Schulungsumgebung, sondern in der Filiale“, erklärt Czak-Pobeheim.

Im Frühjahr 2018 wurde dazu ein Forschungsprojekt gestartet, bereits im Juli gab es erste Tests mit einer Gruppe von acht erfahrenen Volksbank-Kundenberatern. Das Fazit daraus: Den Lernenden fällt es dank VR-Brille besonders leicht, mittels 3D-Realbildvideo in die jeweiligen Settings einzutauchen und sich auf die Übungssequenzen einzulassen.

 

Wie funktioniert die VR-Technologie in der Beraterausbildung?

Angehende Kundenberater der Volksbanken werden im ersten Halbjahr 2019 konkrete Beratungssituationen realitätsnah mittels VR trainieren und simulieren. Begleitet werden sie dabei von einem eigenen VR-Coach.

Vier Brillen stehen für alle Berater dann zur Verfügung und es werden aus dem Pool der Verbunds-Trainer rund acht bis zehn Personen auf VR geschult, die die Sitzungen als VR-Coach später begleiten.

Die Lerninhalte sind als 360Grad-Fotos/Videos erstellt. Dazu wurden in der realen Volksbank-Filiale Mariahilfer Straße in Wien typische Beratungssituationen mittels VR-360-Grad-Technologie aufgezeichnet und interaktiv mit Gamification-Elementen aufbereitet. Die Szenen wurden von realen Schauspielern dargestellt und nicht in einem Studio mit virtuellen Charakteren animiert.

Auf diese Weise entstand ein praxisnahes und idealtypisches virtuelles Beratungsgespräch für Schulungszwecke, das Mitarbeiter der Volksbanken aktiv durchlaufen können. Mit der VR-Brille tauchen sie in die Welt der Bankfiliale ein und erleben während des einstündigen Coachings mehrere Beratungssituationen. Von der generellen Hilfestellung im Bankenfoyer bis hin zur gezielten Argumentation beim Vertragsabschluss inklusive gekonnter Verabschiedung behandelt das VR-Coaching gängige Alltagssituationen eines Beraters.

Die Schulungsteilnehmer beginnen in der Regel in der Rolle des Beobachters des Gesprächs zwischen einem Berater und einer Kundin, welches sich über mehrere Szenen fortsetzt. Abhängig von den gewählten Interaktionen können unterschiedliche Gesprächsverläufe simuliert werden. Mit Fortdauer des Coachings werden die Teilnehmer immer aktiver eingebunden und sind aufgefordert, verschiedene Argumentationslinien zu bewerten. Anschließend schlüpfen sie selbst in die Rolle des Beraters. Somit wird der immersive Lernprozess zu einem hochintensiven, positiven Coaching.

Das VR-Coaching ist für die Oculus Rift optimiert. Durch das große Head-Mounted-Display ist ein diagonales Sichtfeld von 110 Grad (90 Grad horizontal) möglich. „Die Oculus Rift füllt praktisch das gesamte Gesichtsfeld aus, die Bildränder sind kaum wahrnehmbar. So entsteht beim Benutzer das Gefühl, tatsächlich in der Beratungssequenz zu sein. Durch die 3D-Umgebung der virtuellen Realität – hier konkret die Volksbank-Filiale Mariahilfer Straße – tritt das Bewusstsein des Nutzers, irgendwelchen illusorischen Stimuli ausgesetzt zu sein, so weit in den Hintergrund, dass die virtuelle Umgebung als völlig real empfunden und damit emotional erlebbar wird.

Die Teilnehmer steuern mit Hilfe eines Joysticks durch die virtuelle Welt. Mit einem zweiten Joystick wählt der VR-Coach Presets und Szenen aus. Am Laptop hat der Coach stets Einblick in die aktuelle Situation und weiß, welche Szene oder Interaktion der Teilnehmer gerade durchläuft und wie er unterstützen kann. Das VR-Coaching findet im Einzelsetting statt. Der Teilnehmer wird von seinem VR-Coach durch das gesamte Training inhaltlich und technisch geführt (Setup, Start, Bedienung). Das Konzept sieht vor, dass der Anwender die Brille nicht die volle Coachingzeit trägt, sondern sie immer wieder abnimmt, um Inhalte mit seinem Coach zu besprechen.

Quellen:

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20181031_OTS0085/startschuss-fuer-virtual-reality-in-der-bankberater-ausbildung-bild
https://www.fondsprofessionell.at/news/vertrieb/headline/mittendrin-statt-nur-dabei-vr-brille-fuer-volksbanken-berater-147997/
https://diepresse.com/home/bildung/5535402/Virtuelle-Raeume-fuer-reale-Aufgaben

Foto:

Barbara Czak‐Pobeheim, Geschäftsführerin der Volksbank Akademie, steuert durch die virtuelle Welt. Kollegin Rosa Dangubic ist behilflich und kann den Verlauf der Geschichte am Laptop mitlenken. Auf der Leinwand sieht das Publikum (darunter Volksbanken-General Gerald Fleischmann, re.) zweidimensional, was Czak‐Pobeheim dreidimensional durchlebt.

 

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