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ScriptedReality sucht im Digitalen Mousonturm fünf Stationen in Frankfurt auf.

Erklärtes Programm des mehrteiligen Projekts „Psychoarchitekturen“ von dem in Frankfurt und Gießen ansässigen Performance-Kollektiv ScriptedReality ist es zu untersuchen, welche „materiellen und immateriellen Infrastrukturen unsere Lokalisierung in der Welt bestimmen“. Das soll geschehen mittels Spaziergängen, in denen „imaginärer Raum und Stadtraum bis zur Ununterscheidbarkeit miteinander verschmelzen“. Über den Digitalen Mousonturm ist nun die entsprechend aufgearbeitete Version des Stücks „Die Stadt mit der Zunge betreten“ zu sehen.

Der Abend ist in erster Linie bunt. Das beginnt mit Betrachtungen über das Trödeln, welches, im Unterschied zum absichtsvollen Akt des Flanierens, gar nichts wolle. Das war in Ungefähr auch schon der erste von fünf Spaziergängen.

Der zweite gilt den Tiefenschichten der neuen Frankfurter Altstadt. Ausgangspunkt ist ein lachhaft plattes Vorfeldpropagandafilmchen der städtischen Dom-Römer GmbH, in dem deppert verzückt lächelnden, vorgeblichen Besuchern des bereits fertiggestellten Stadthauses die Zukunft des noch in Bau befindlichen Viertels via Virtual-Reality-Brillen schon mal per Simulation vorgeführt wird. Das gibt Anlass zu schelmisch spitzfindigen Betrachtungen um Zeit- und Raumbeziehungen, die auch im Weiteren eine zentrale Rolle spielen werden.

Nächster Spaziergang, zum Atzelberg, wie alles fotografisch dokumentiert. Funkschüsseln auf dem höchsten Hochhaus übertragen die Daten der Hochfrequenzhändler an der Frankfurter Börse aus einem Rechenzentrum im nahegelegenen Industriegebiet von Seckbach. Der Transfer etwa nach London unterbietet zeitlich noch die annähernde Lichtgeschwindigkeit per Glasfaserkabel, allerdings immer noch mit einer wenn auch noch so minimalen Dauer. Einem kleinen Delay, ohne dass, wie es heißt, „die Karte mit der Welt zusammenfallen würde“.

Eine Radtour führt vom Atzelberg zum Berg gleichen namens samt Funkturm im Taunus. ScriptedReality, Ruth Schmidt, Arne Salassen und Tilman Aumüller sind die kommentierenden Performer, spüren viele Dinge am Rande des Weges auf und laden sie mit einer oft eher scheinbaren Bedeutung im Sinne ihrer Recherche auf.

Beim Besuch im Ernst-May-Haus in der ebenfalls von ihm geplanten Römerstadt beispielsweise heben sie auf die ausgemessenen Linien der Wegeanalyse im Haushalt ab, die eine Grundlage für die berühmte Frankfurter Küche von Margarete Schütte-Lihotzky war.

Vieles bleibt gaghaft und ohne intellektuelle Schärfe. Besonders auch das letzte Drittel der zweistündigen Arbeit, das einer virtuellen Fotoreise in einem diffusen Chatdialog zwischen Ruth Schmidt und Arne Salasse gilt. Das plempert und zieht sich. Es will originell sein, was es aber nicht ist. Ziemlich verspielt das alles. Kein ernstlichen Erkenntnisgewinn. Eine gewisse schelmische Unterhaltsamkeit allein ist zu wenig.

Quelle:

https://www.fr.de/kultur/verspielte-spaziergaenge-90474768.html

Foto: Eine der fünf Stationen. © ScriptedReality

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