Bei medizinischen Eingriffen stehen ist Präzision genauso wichtig wie Erfahrung und Fachwissen. Doch wie können angehende Ärzte den Ablauf komplexer Operationen proben, ohne sie selbst durchzuführen?
Dr. Ziv Haskal von der University of Virginia hat die Zukunftstechnologie als wertvolles Trainingsinstrument entdeckt. Auf einem Ärztekongress stellte er nun sein erstes 360 Grad-Lehrvideo vor.
Komplexe Operationen als 360 Grad-Videos
In diesem können Zuschauer Dr. Haskal und sein Team bei einem komplexen Eingriff im Operationssaal begleiten. Dank Bild- im Bild-Technologie ist neben dem OP auch die Perspektive des Arztes in das Video integriert. Einen kurzen Ausschnitt der etwa einstündigen Operation gibt es bereits auf Youtube zu sehen.
Die Idee dazu, VR als Lehrinstrument einzusetzen, kam Dr. Haskal, als er das erste Mal Google Cardboard ausprobierte. Für die Umsetzung seines Projekts wählte er als erstes eine Prozedur aus, die er selbst als „Siebenkampf der interventionellen Radiologie“ bezeichnet.
Großes Potential
Besonders bei solch schwierigen Operationen sieht Dr. Haskal einen nicht zu unterschätzenden Mehrwehrt in VR-Technologie:
Eine 2D-Animation, eine Vorlesung oder ein Video reichen nicht aus, um die Feinheiten dieser Prozedur auszumachen. Wir transportieren den Zuschauer direkt in die Operationsumgebung, wohin er immer wieder zurückkehren kann.
Mithilfe von VR-Training erhofft sich der Dr. Haskal in Zukunft aber nicht nur bessere Trainingsmöglichkeiten für angehende Ärzte. VR könne auch dazu dienen, Patienten genau darzulegen, wie ein geplanter Eingriff ablaufen soll. Ebenso könne die Technologie Ärzten helfen, die einen bestimmten Eingriff schon länger nicht mehr durchgeführt hätten.
Die Einsatzgebiete von VR und AR in der Medizin sind vielfältig. Ärzte führen bereits Operationen mit Augmente Reality-Unterstützung durch, und es gibt weitere Ansätze zur Nutzung von VR als Trainingsinstrument.
Quelle:
https://vr-world.com/virtual-reality-operation-radiologie-google-cardboard/