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Zwei Technologien, die dem Handwerk in Zukunft die Arbeit erleichtern und ein Mittel gegen den Fachkräftemangel sein können, heißen Augmented und Virtual Reality. Wie Betriebe AR und VR nutzen können und warum auch die Ausbildung von Datenbrillen profitieren kann.

Als den heißesten Immobi­­­lienmarkt der Welt hat kürzlich das Schweizer Radio und Fernsehen das Metaverse von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bezeichnet.

Land im Metaverse zu besitzen, sei ein bisschen wie, vor 250 Jahren Land in New York zu kaufen, sagt einer der Investoren, der kürzlich für 2,6 Millionen Dollar ein größeres Grundstück in der virtuellen Welt gekauft hat.

Virtueller Ausstellungsraum im Metaverse

Bisher dürften sich die wenigsten Handwerker mit diesem Metaverse (siehe Kasten) beschäftigt haben. Doch aus Sicht von Oliver Eismann, stellvertretender Leiter Mittelstand Digital Zentrum Handwerk – Schaufenster Bayreuth, könnte dieser virtuelle Raum durchaus relevant für die Betriebe werden. „Ich kann mir vorstellen, dass Gewerke wie Schreiner, Raumausstatter oder Fliesenleger ihre Leistungen künftig auch in einem virtuellen Ausstellungsraum präsentieren.“

Möglicherweise könnten sie sogar gezwungen dazu sein, wenn in einigen Jahren die Kunden ins Metaverse überschwappen. Eismann vergleicht die Entwicklung mit der heutigen Bedeutung der Website. „Wer jetzt noch keinen Online-Auftritt hat, wird immer seltener gefunden.“

Auch Knuth Ensenmeier, Beauftragter für Innovation und Technologie der Handwerkskammer für Schwaben, sieht Potenzial im Metaverse, wenn es um das Employer Branding, die Markenbildung des Unternehmens, geht. „Das Metaverse kann wichtig werden, um die Fachkräfte von morgen anzusprechen, die sich dort künftig aufhalten.“

Vom Büro aus Handwerker bei der Reparatur helfen

Einig sind sich die Fachleute aber auch, dass es derzeit andere technische Innovationen gibt, auf die die Betriebe ihr Augenmerk richten sollten. Dazu zählt allen voran die Augmented Reality (AR). Bei dieser erweiterten Realität können mittels einer Datenbrille, eines Smartphones oder Tablets virtuelle Darstellungen wie Bilder, Videos oder Texte in die reale Umgebung einer Person eingeblendet werden und diese kann teilweise mit den dargestellten Elementen interagieren. Die AR grenzt sich damit von der Virtual Reality (VR) ab, bei der die Umgebung des Nutzers vollständig als virtueller Raum simuliert ist.

„AR ist besonders wichtig für das Handwerk, weil sie Betrieben Zeit spart und die Arbeit effizienter macht“, sagt Rainer Holtz, Leiter des Mittelstand Digital Zentrums Handwerk – Schaufenster Oldenburg. Als typisches Beispiel nennt Holtz Serviceleistungen beim Kunden, wenn es etwa um die Wartung einer Heizung geht. Der Meister, der im Büro sitzt, kann seinem Außendienstmitarbeiter alle relevanten Informationen für den Auftrag über die Datenbrille zur Verfügung stellen. Zum Beispiel Montageanleitungen, Skizzen oder besondere Sicherheitshinweise.

Zudem ist es mit den Datenbrillen der neuesten Generation möglich, dass der Meister vom Büro aus über eine Remote-Lösung direkt durch die Brille des Außendienstmitarbeiters auf das zu wartende oder zu reparierende Objekt schaut und in Echtzeit Hinweise in das Sichtfeld des Handwerkers einzeichnet oder mit ihm kommuniziert. Über die Datenbrille kann sich der Handwerker bei Fragen auch mit dem Hersteller verknüpfen und ein Gespräch führen oder etwa ein Erklärvideo ansehen.

„Heute kommt es immer wieder vor, dass der Handwerker vor Ort auf ein Problem stößt und nicht weiterarbeiten kann oder den Meister aus dem Büro dazu holen muss. Das ist mit Blick auf die Produktivität jedoch wenig sinnvoll und lässt sich durch AR weitgehend vermeiden“, sagt Holtz. Knuth Ensenmeier von der HWK Schwaben nennt weitere Vorteile von AR: „Gerade im Hinblick auf den zunehmenden Fachkräftemangel kann geringer qualifizierten Mitarbeitern bei der Arbeit über die Datenbrille fachmännisch assistiert werden. Und bei ausländischen Mitarbeiter können mittels der AR-Software sogar Sprachbarrieren überwunden werden.“

Denn eine Anleitung oder ein Erklärvideo lassen sich in jeder beliebigen Sprache ausspielen. Ensenmeier ist überzeugt, dass AR eine Standardtechnik für das Handwerk wird. „Inzwischen gibt es günstige Paketlösungen für unter 150 Euro im Monat. Damit wird AR massentauglich“, so Ensenmeier.

Die Pläne zum Metaverse

„Wir befinden uns am Anfang des nächsten Kapitels des Internets.“ Mit diesen Wort kündigte Mark Zuckerberg, Chef von Meta (ehemals Facebook) im vergangenen Oktober seine Vision des Metaverse an. Eine ­virtuelle Welt, die von den Menschen parallel zur Realität genutzt werden soll. In seinem Gründungsschreiben von Meta erklärt Zuckerberg, dass die Menschen im Metaversum fast alles tun können, was sie sich vorstellen: Mit Freunden und Familie zusammenkommen, arbeiten, lernen, spielen, einkaufen, kreativ sein – und völlig neue Erfahrungen machen. Für Beschäftigte soll es etwa möglich sein, sich sofort als Hologramm zu teleportieren, um mit seinen Kollegen im Büro des Unternehmens zu sein und dort zum Beispiel ein Meeting abzuhalten. Der bisherige Arbeitsplatz mit einem Schreibtisch und einem Monitor sei künftig nicht mehr nötig, sagt Zuckerberg. Ob seine Vision des Lebens und Arbeitens im Metaverse wahr wird und sich ähnlich stark verbreitet wie Social Media und Messenger-Dienste, wird sich allerdings erst noch zeigen.

Quelle:

Foto: Datenbrillen werden immer günstiger und könnten im Handwerk zum Standard werden. – © insta_photos – stock.adobe.com

https://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/virtual-und-augmented-reality-grosse-chance-fuer-das-handwerk-224884/

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