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Die Bayernwerk-Azubis in Pfaffenhofen lernen Schaltmaßnahmen ab sofort in der digitalen Welt

Pfaffenhofen – Virtuelle Welten sind für die Pfaffenhofener Azubis des Bayernwerks ab sofort beruflicher Alltag. Ein im eigenen Haus entwickeltes Programm versetzt sie in die Lage, per VR-Brille in ein virtuelles Umspannwerk einzutauchen und darin Arbeitsschritte auszuführen. Das bedeutet realitätsnahes, erlebnisorientiertes „Learning by Doing“ in einer Form, die die Jugendlichen fasziniert.

Von einer „Zeit der Veränderung“ sprach der Technische Vorstand des Bayernwerks, Egon Westphal. Das bedeute, „auch in der Ausbildung konsequent auf Menschen und die Zukunft zu setzen“, betonte er. Denn „in zehn Jahren sieht die Welt ganz anders aus“. Deshalb entwickle die im eigenen Haus geschaffene Digitalisierungsplattform Next neue, moderne Module für den Ausbildungsbetrieb. Ein Ergebnis daraus ist die „Next.VR-Station“ – brandneue Ausrüstung in Form von VR-Brillen, mit denen sich der Nutzer virtuell, aber im Verhältnis 1:1 wie in der Realität eines Umspannwerks bewegen kann. Denn dafür steht die Abkürzung VR: Virtuelle Realität.

Somit könnten Schulungen öfter und intensiver stattfinden, der virtuelle Raum eigne sich hervorragend, „viele Lerninhalte abzuwickeln und die Ausbildung weiter zu optimieren“, so der für die Ausbildung im Pfaffenhofener Bayernwerk verantwortliche Tobias Marschner.

Die Idee dazu hatte Stefan Keck, der im Bayernwerk von 2013 bis 2017 eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik absolvierte. Privat gehört sein Interesse dem „Gaming“, also dem Spielen am Computer. Seine Fähigkeiten konnte er in sein Berufsleben einbringen, und so entwickelte er „eines der Spitzenprodukte dieser Branche“, so Vorstand Westphal.

Entwickler Stefan Keck demonstrierte, wie sich ein Azubi mit aufgesetzter VR-Brille und einem Steuergerät in jeder Hand durch das Umspannwerk bewegte, sichtbar für die Gäste der Veranstaltung auf einem Wandmonitor. Beeindruckend war das Anzeigen von Gefahrenzonen, vor deren Betreten der Brillennutzer gewarnt wird, Umschaltungen vorzunehmen, deren Auswirkungen sofort zu erkennen und anderes mehr. Eine überzeugende Technikdemonstration, deren Faszination sich Landrat Albert Gürtner (FW) nicht entziehen konnte, der einen eigenen Versuch mit VR-Brille und Steuergeräten startete.

Laut Stefan Sollfrank, Ausbildungsleiter des Bayernwerks, wolle man die Ausbildung noch spannender für junge Menschen machen, die Digitalisierung ermögliche ein „Erlebnislernen“. Die Ausstattung eines jeden Azubis mit Laptops sei nur ein konsequenter Schritt in Sachen „Digitalisierung“ und insbesondere unter den Corona-Einschränkungen.

Laut Vorstand Westphal basiert ein Großteil der Energieerzeugung in Bayern auf Photovoltaik, „vor zehn Jahren noch unvorstellbar“. Allein im Gebiet des Bayernwerks seien es derzeit rund 280 000 entsprechende Anlagen. Diese dezentrale, regenerative Stromerzeugung benötige Umspannwerke, die das Mittelspannungs- mit dem Hochspannungsstromnetz verbinden und große Gebiete mit Energie versorgen. Deshalb komme diesen Einrichtungen eine große Bedeutung zu, was in der Ausbildung entsprechend berücksichtigt werde. „70 Prozent des Stroms in unseren Netzen sind heute regenerativ. Und mit diesem Netz versorgen wir immerhin sieben Millionen Menschen in Bayern“, äußerte Westphal. Mit dem Einzug der Energiewende habe das Bayernwerk eine mehrjährige Umspannwerksoffensive ins Leben gerufen, „die immer noch anhält“, so der Technische Vorstand.

Dem Anlass entsprechend war neben Landrat Albert Gürtner (FW) auch Pfaffenhofens Zweiter Bürgermeister Roland Dörfler (Bündnis 90/die Grünen) vertreten. Gürtner dankte dem Bayernwerk für den seit Jahrzehnten währenden Fortbestand als Ausbildungsstätte, und mit dem Fokus auf Digitalisierung sei man für die Zukunft gut aufgestellt. Man brauche einen guten Energiemix ebenso wie eine gute Ausbildung und noch stärkere Einbindung in die Digitalisierung. Laut Roland Dörfler habe das Bayernwerk gerade in dieser schwierigen Zeit dank vorausschauendem, unternehmerischen Blick mit der Digitalisierung eine Chance genutzt. Die Stadt wünsche sich ein gutes Miteinander zwischen kommunaler Politik und Wirtschaft, auch im Interesse der Erhaltung des Standorts, dessen Bahnhofsnähe den Azubis eine gute Erreichbarkeit ermögliche.

Quelle:
Foto: Einweisung vom Entwickler: Stefan Keck informiert Albert Gürtner (FW) über die Handhabung von VR-Brille und Steuergeräten. Und so konnte sich der Pfaffenhofener Landrat auch gleich selbst im virtuellen Ausbildungs-Umspannwerk bewegen.
https://www.donaukurier.de/lokales/pfaffenhofen/Virtuell-durchs-Umspannwerk;art600,4653776
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