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Ohne Zweifel ist die Kombination aus Erfahrung und Know-how in Form eines geschulten Technikers das Beste, was einem bei einem Pumpenproblem passieren kann. Was aber, wenn dieser Experte erst aus dem Ausland anreisen muss oder sich das Problem mit der entsprechenden Hilfestellung schon mit zwei Handgriffen lösen ließe? KSB geht daher neue Wege in der Instandhaltung von Pumpen: mit Augmented Reality.

Erfahrenen Pumpenbetreibern reicht das Handauflegen, der Hinweis auf abgeplatzte Farbe an einer Verschraubung oder der Blick zu der sich anschließenden Verrohrung, um einem Fehler im Pumpenbetrieb auf die Spur zu kommen. Wie kann man dieses Wissen, das meist auf Jahrzehnte langer Erfahrung beruht, auf eine breitere Basis stellen, sodass jüngere Kollegen davon profitieren oder der Kunde selbst zumindest eine Eingangsdiagnose stellen kann?

KSB hat in den vergangenen Jahren immer wieder neue Wege gesucht, um die Instandhaltung so effizient wie möglich zu gestalten. Die zunehmende Digitalisierung eröffnet den Kunden hier neue Möglichkeiten. So brachte KSB erst vor Kurzem die Pumpenüberwachung namens KSB Guard auf den Weg, mit der vernetzte Schwingungs- und Temperatursensoren direkt an der Pumpe installiert werden. Damit lassen sich Veränderungen des Betriebsverhaltens der Maschine frühzeitig erkennen und Instandhaltungseinsätze besser planen, ohne hierbei bei der Pumpe vor Ort zu sein zu müssen.

Ein anderes Werkzeug, das KSB jetzt einführt, ist das Arbeiten mit einer Datenbrille. Über diese Brille werden Anwender, aber auch Service-Mitarbeiter per Video und Audio von einem Experten z.B. in Frankenthal geführt. Dabei kann dieser Experte gewissermaßen mit den Augen der Person vor Ort die Situation beurteilen.

„Man kann einen Betreiber, der normalerweise kein Spezialist für Pumpen ist, quasi an die Hand nehmen und ihn Schritt für Schritt durch gängige Instandhaltungsmaßnahmen leiten oder ihn einfach mal bitten, den Blick auf eine dahinter liegende Rohrleitung zu werfen“, nennt Enno Manske, Produktmanager Service bei KSB und Spezialist für Augmented-Reality-Anwendungen, nur ein Anwendungsbeispiel. Schließlich ist aus der Erfahrung von KSB-Technikern bei Anlagen-Problemen nicht immer die Pumpe der tatsächliche Auslöser, sondern hierbei muss immer das Gesamtsystem, bestehend aus der Pumpe, dem Antrieb, der Grundplatte und dem Rohrleitungs- und Armaturensystem, betrachtet werden. Wenn der geführte Blick des Anwenders daher zu anderen Komponenten der Pumpe geleitet wird, kann dies sehr hilfreich sein. Über Telefon oder Fotos vom Aufstellort lässt sich ein Problem meist nicht so schnell erkennen.

Gezielte Service-Einsätze

In den oben genannten Fällen machte sich bisher ein Service-Team von KSB auf den Weg zum Anwender. „Darauf werden wir sicher auch in Zukunft nicht verzichten. Aber gerade, wenn man an weit entfernte Einsatzorte denkt, wo vielleicht erst noch ein Arbeitsvisum beschafft werden muss, beschleunigt der Blick mit der Datenbrille solch einen Arbeitseinsatz beträchtlich“, so Manske.

Es ist beispielsweise möglich, über die Datenbrille Explosionszeichnungen oder Screen-shots vor Ort zu schicken (in das Sichtfeld des Trägers der Datenbrille) oder auch ein Ersatzteil zu erkennen, das sich dann zeitgleich mit dem Service-Techniker auf den Weg macht und nicht erst durch diesen vor Ort bestellt werden muss. Der Service-Einsatz lässt sich also viel gezielter für den Experten vorbereiten.

Der Anwender profitiert durch die kürzere Zeit gleich in mehrerer Hinsicht, wie Sie auf der nächsten Seite erfahren …

Der Anwender profitiert durch die kürzere Zeit gleich in mehrerer Hinsicht: Da die Pumpe in kürzerer Zeit betriebsbereit ist, kann die Produktion schneller wieder anlaufen. Vielleicht bekommt der Anwender aber auch dank des virtuellen Instandhaltungsblickes vom Experten den Hinweis, dass man mit einer gezielten Maßnahme noch bis zur nächsten Revision warten kann. In beiden Fällen sparen die Kunden direkt Geld.

Die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig. Auch erfahrene Service-Leute können an ihre Grenzen stoßen. Der Austausch mit Kollegen, die vielleicht gerade am anderen Ende der Welt sitzen, kann hier schnell und unkompliziert helfen“, beschreibt Manske die Optionen. Manske ist davon überzeugt, dass sich dadurch noch einmal die Qualität der Service-Einsätze erhöht. „Das Spezialwissen wird dadurch im KSB-Konzern breiter gestreut.“ Denn vor einem verschließt auch Manske nicht die Augen: Die Fachkräfte mit hoher Reisebereitschaft werden in den nächsten Jahren eher weniger als mehr. Damit ist auch mit tendenziell längeren Wartezeiten zu rechnen, bis ein Experte vor Ort ist. Selbst bei Inbetriebnahmen könnten die Datenbrillen unterstützen, etwa bei Routineaufgaben. Für die Sicherheit sorgt dann das Back-up im KSB-Office, das bei kritischen Situationen schnell hilft. Ließe sich ein Teil der Service-Einsätze über die Datenbrillen entlasten, wäre dies eine große Erleichterung.

Die Datenbrille kann aber auch in Situationen helfen, wo eigentlich kein Spezialwissen gefragt ist. So erinnert sich Manske sehr gut an einen Fall, in dem ein Projektteam zu einer Baustelle im Nahen Osten zur Einrichtung der Pumpen geflogen ist. Dort angekommen, stellte sich heraus, dass die vorbereitenden Anschlüsse noch gar nicht vorhanden waren. „Ein routinemäßiger Rundblick mit der Datenbrille hätte gereicht und wir hätten viel Zeit und Mühen gespart“, so Manske.

Augmented Reality in der Pumpen-Instandhaltung: Tests in der Praxis

In anderen Branchen, etwa in großen Logistikzentren, haben sich Datenbrillen bereits bewährt. Jetzt geht es darum, diese im Industrie­umfeld zu testen, was allein schon aus der IT-Sicht einige Herausforderungen mit sich bringt. Eine Überlegung ist z.B., wie sich große Datenmengen (und Streamen benötigt nun einmal eine gute Verbindung) auch aus einem Keller oder Stahlbetongebäude zuverlässig übertragen lassen. Hier stellt sich die Frage, ob und wie sich z.B. WLAN-Netzwerke schnell aufbauen lassen.

Auch die Datensicherheit muss geklärt werden. Noch ist es kaum vorstellbar, dass auf dem Gelände eines Chemiebetriebes einfach ohne Weiteres ein WLAN-Netzwerk errichtet wird. Zudem muss die Funktionstüchtigkeit der Datenbrillen unter realen Extrembedingungen, wie Hitze, Regen, sehr hohe Luftfeuchtigkeit oder staubige Luft, noch hinreichend im Feld getestet werden. „Wir stehen hier eng im Kontakt mit unseren Kunden aus unterschiedlichsten Branchen, um auszuloten, wofür sie bereit sind und welche Optionen es für die Zusammenarbeit gibt“, nennt Manske die aktuellen Arbeiten. Aus Sicht der Haftung entspricht das Arbeiten mit Datenbrille dem Supervisor-Konzept.

Ausblick

Ziel von KSB ist es, nach einem entsprechenden Testlauf die Datenbrillen dezentral zu verteilen. Mit der Datenbrille lassen sich alle Fehler erkennen, die sichtbar sind. Letztendlich ist es auch möglich den KSB Guard oder POC4 MPO (Pump Operation Check for Multipumps-Operation – damit ist es möglich, Pumpen im Hinblick auf Energieeffizienz zu optimieren) einzubauen, die Daten in die Brille einzupflegen, um eine detaillierte Analyse zu starten.

Eine andere Möglichkeit könnten Trainingsvideos sein, die zeigen, wie eine Inspektion einer Pumpe aussieht. „Wir arbeiten hier bei KSB alle Hand in Hand, um im Rahmen der Digitalisierung neue Ideen zu generieren und somit noch schneller agieren zu können“, beschreibt Manske die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer besseren, schnelleren Instandhaltung.

Quelle:

https://www.process.vogel.de/wie-augmented-reality-fuer-mehr-effizienz-bei-der-instandhaltung-von-pumpen-sorgt-a-716535/

 

Foto: Damit jeder Handgriff sitzt: Über die Datenbrille werden Anwender oder Service-Mitarbeiter per Video und Audio von einem KSB-Experten geführt. (Bild: KSB)

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