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Was haben Faxgerät, Flachbildschirm, Handy, Bluetooth, Bildtelefonie, Spracherkennung, Touchscreen, iPad und Amazon Echo gemeinsam? Alles sind technische Innovationen, die in der Star-Trek-Reihe schon Jahrzehnte vor ihrer Entwicklung und Marktreife „genutzt“ wurden und die für uns heute selbstverständlich sind.

Auch eine dreidimensionale Projektion von Bildern im Raum kam in der SciFi-Serie schon vor. Höchste Zeit also, dass die computergestützte Erweiterung der menschlichen Wahrnehmung – auch Augmented Reality (AR) genannt – Eingang in Service und Instandhaltung findet. Einsatzmöglichkeiten und Beispiele von ersten Anwendungen in der Industrie gibt es schon einige.

Erweiterte, gemischte oder virtuelle Realität

Einfache AR-Anwendungen, die die Realität durch Computerunterstützung erweitern, gibt es in verschiedenen Branchen bereits seit längerem. Dazu zählen z. B. Head-up-Displays im Cockpit von Flugzeugen oder in Autos. Komplexe Anwendungen ermöglichen zudem noch eine Interaktion in Echtzeit, bei der reale und virtuelle Dinge in einem dreidimensionalen Bezug zueinanderstehen.

Ein Virtual-Reality-Headset (VR) erlaubt das völlige Eintauchen in eine andere, virtuelle Welt. Mit speziellen Eingabehilfen, wie einem Datenhandschuh, kann der Anwender auch mit der virtuellen Welt interagieren und das Erlebnis noch deutlich intensivieren.

Die meisten der heutigen Anwendungen konzentrieren sich auf die visuelle Darstellung von Informationen, da diese mit den gängigen Endgeräten am einfachsten umzusetzen sind und Informationen sich darüber am besten darstellen lassen. Rein virtuelle Anwendungen sind im Bereich Service und Instandhaltung eher die Ausnahme – geht es doch darum, reale Maschinen oder Geräte zu reparieren oder Instand zu halten. Dafür braucht der Anwender ein Endgerät, das sowohl über einen Bildschirm als auch über eine Kamera verfügt, also ein Smartphone, Tablet oder auch ein AR-Brille. Der Vorteil von Smart Glasses: Der Nutzer hat beide Hände frei und kann  sich virtuelle Zusatzinformationen oder Anleitungen einblenden lassen.

Augmented-Reality-Anwendungen in Service und Instandhaltung

Nach dem aktuellen VDMA-IT-Report 2018 bis 2020 ist Virtual oder Augmented Reality für rund 70 Prozent der deutschen Maschinenbau-unternehmen ein relevantes Thema. Die Palette der Einsatzmöglichkeiten für Techniker, die Maschinen warten oder reparieren, ist breit. Weiß  z.B. ein Techniker bei einem Auftrag nicht weiter, kann er aus einer mobilen Software zur Auftragsabwicklung, wie sie z.B. die Mobile X AG anbietet, eine AR-Anleitung abrufen. Auch Checklisten für Wartungen bzw. Begehungen lassen sich abbilden und deren Fortschritt dann über die mobile Auftragsabwicklungs-Software dokumentieren. Besondern hilfreich ist dies, wenn Techniker große Anlagen warten müssen, bei denen die Lokalisierung der einzelnen Wartungspunkte zeitaufwändiger als die Wartung selbst ist.

Nutzen von AR für Unternehmen und Techniker

Zu den Vorreitern auf diesem Gebiet gehört Thyssenkrupp Aufzüge. Bereits 2016 zeigte das Unternehmen in einem Video, wie sich Aufzugstechniker zukünftig mithilfe einer Hololens vor der Anfahrt über einen Auftrag informieren und vor Ort ihre Aufträge schneller durchführen können, weil sie alle relevanten Informationen über die Datenbrille eingeblendet bekommen. Techniker warten und reparieren außerdem oft Maschinen oder Anlagen, die sehr komplex sind und ein hohes Unfallrisiko bergen. Digitale Assistenzsysteme ersetzen Sicherheitshinweise auf Papier und stellen sicher, dass diese vor Arbeitsbeginn gelesen wurden. Sie sind einfach zu aktualisieren und an spezifische Anlagen anzupassen.

Eine AR-Anleitung für einen Techniker legt z.B. genau fest, in welcher Reihenfolge er die einzelnen Arbeitsschritte durchzuführen hat und gibt zudem Feedback, ob er diese korrekt ausführt. Damit trägt AR zur Prozesssicherheit im Service und in der Instandhaltung bei, senkt das Fehlerrisiko und verlängert die Lebensdauer von Anlagen und Maschinen. Wenn der Techniker genau weiß, welche Handgriffe genau zu tun sind und dies nicht erst in Handbüchern nachlesen muss, ist er schneller mit dem Auftrag fertig. Erste Pilotprojekte berichten von 20 bis 30 Prozent Zeitersparnis.

Kann der Techniker seine Aufträge schneller und besser erledigen, bedeutet dies auch eine Steigerung der Produktivität. Dadurch fallen weniger Zweitanfahrten an, was die „First time fix“-Rate verbessert. Digitale Assistenzsysteme können darüber hinaus Engpässe bei Fachkräften abmildern. Sie können neue Mitarbeiter oder Subunternehmer, die die Anlagen noch nicht so gut kennen, unterstützen.

Durchbruch erwartet

Nach dem Gartner Hype Cycle for Emerging Technologies 2018 ist AR nun in der Talsohle angekommen. Dies bedeutet, dass nach der Hype- und Ernüchterungsphase nun der lange Weg bevorsteht, auf dem sich die Technologie zu Anwendungen entwickelt, die ihre Marktreife und ihren breiten Einsatz in fünf bis zehn Jahren erreichen werden.

AR-Anwendungen in Service und Instandhaltung können der Technologie in den nächsten Jahren zum Durchbruch verhelfen. Den etablierten Unternehmen hilft Augmented Reality auf der anderen Seite, innovativ zu bleiben und ihren Kunden einen State-of-the-Art-Service zu bieten.

 

Quelle:

Foto: Getty Images/iStock – Ein Virtual-Reality-Headset erlaubt das völlige Eintauchen in eine andere, virtuelle Welt.

https://www.it-zoom.de/mobile-business/e/der-techniker-der-zukunft-ist-brillentraeger-24360/

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