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Technologien wie Augmented und Virtual Reality machen Objekte im digitalen Raum für Verbraucher zugänglich und greifbar. Dafür werden allerdings variantenreiche und hochwertige visuelle Daten benötigt. Wie digitale Zwillinge helfen, diesen Content kostengünstig, effizient und in Echtzeit zu generieren, erläutert Accenture-Geschäftsführer und Etailment-Experte Thomas Täuber.

So sehr die Verbraucher die Bequemlichkeit im digitalen Handel lieben, gibt es dennoch eine letzte Lücke bei der Kaufsicherheit: Das Ausprobieren, Anfassen, die Qualitätsprüfung und die Passgenauigkeit eines Produkts werden beim digitalen Einkaufserlebnis nur bedingt ermöglicht.

Gerade bei hochpreisigen Produkten wie Möbeln, Autos und Luxusartikeln wünschen Konsumenten weitere Unterstützung bei ihrer Kaufentscheidung. Auch die vermehrte Nutzung von Influencer-Partnerschaften und großzügige Rückgaberichtlinien konnten das bislang nicht komplett kompensieren.

Produkte digital greifbar machen

Wer heute im E-Commerce bestehen möchte, muss für seine Kunden zugängliche und inspirierende Shopping-Erlebnisse über alle Kanäle schaffen, die die Interaktion mit Produkten und Marken zulassen.

Immersive Technologien (immersiv leitet sich vom Wort Immersion ab, was so viel wie Einbetten, Eintritt oder Eintauchen bedeutet) wie AR, 360-Grad-Videos, 3-D-Inhalte und VR schaffen Zugänglichkeit und Greifbarkeit im digitalen Raum.

Bei der VR geht es um die Ausblendung der realen Umwelt und das Interagieren einer Person in der virtuellen Welt. Die erweiterte Realität, AR, beschreibt die Anreicherung der realen Welt mit digitalen Inhalten.

Wenn die App den Fuß vermisst

AR hilft dem Konsumenten zum Beispiel auszuprobieren, wie ein Produkt an ihm aussieht oder ob ein neues Möbelstück ins Wohnzimmer passt. L’Oréal bietet mit der App YouCam eine Methode, wie Kunden Kosmetikprodukte digital kennenlernen und ausprobieren können.

Ein weiteres Beispiel ist die Nike App, die den Fuß misst und damit die genaue Schuhgröße bestimmt. In der Accenture Immersive Experience Survey von 2020 gibt knapp die Hälfte der Konsumenten an, dass immersive Technologien ihnen das Gefühl geben, mit dem Produkt verbunden zu sein.

Die technischen Voraussetzungen sind da

Dabei ist Augmented Reality nicht ganz neu: Apple begann seine AR-Reise bereits im Jahr 2017 und sorgte mit realistisch aussehenden Pokemon-Go-Schlachten im Freien für Furore. AR ist aber aktuell, in Zeiten beschleunigter Digitalisierung, wieder besonders relevant.

Die heutigen Smartphones verfügen inzwischen alle über AR/VR-Funktionalitäten. Es werden also keine unförmigen VR-Brillen benötigt, um ein virtuelles Erlebnis für Konsumenten zu schaffen.

Auch die Auflösungen von Bildschirmen, egal ob Smartphone, Tablet oder Rechner, sind inzwischen so gut, dass man sehr dicht auf Oberflächen und Materialien zoomen kann.

Gleichzeitig ist die Rechen- und Grafikleistung so gestiegen, dass 3-D-Inhalte auch in guter Qualität angezeigt werden können. Das Überlagern von AR mit realen Standorten, das Erstellen kreativer Tools und das Entwickeln von Hilfstechnologien auf der Grundlage der AR-Funktionen könnte auf lange Sicht zu den größten App-Erfolgen führen.

Zwei Drittel der Firmen investieren in immersive Technologien

Laut Apple gibt es bereits heute 10.000 AR-fähige iOS-Apps von 7.000 Entwicklern. In der Immersive-Experience-Umfrage von Accenture gaben 64 % der Unternehmen an, in immersive Technologien und Erlebnisse zu investieren.

Laut der Studie vertrauen Verbraucher schon heute auf AR-Erfahrungen, um die Lücke bei Kaufunsicherheiten im digitalen Commerce zu schließen. Nicht nur das – sie assoziieren immersive Technologien sogar mit Premium-Markenwerten. 

Fast die Hälfte der Verbraucher würde mehr bezahlen, wenn sie ein Produkt mithilfe von AR anpassen oder personalisieren könnte. Drei von fünf Verbrauchern geben an, mehr bei Marken zu kaufen, die ihnen eine Produktinteraktion mithilfe von AR/VR anbieten. 

E-Commerce wird komplexer und benötigt mehr Content

Die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten beim digitalen Einkauf bedeuten aber auch, dass noch nie so viel Inhalt für so viele Berührungspunkte mit einem derlei feinen Grad an Individualisierung benötigt wurden.

Damit steigt nicht nur der quantitative Bedarf an Content bzw. digitalen Inhalten, sondern auch der Anspruch an Qualität und Format.

Marketingabteilungen stehen somit vor der Herausforderung, eine breite Anzahl an Inhalten, aber auch eine hohe Bild- und Videoqualität bei steigendem Kostendruck für viele unterschiedliche Kanäle und manchmal auch noch verschiedene Märkte möglichst schnell zu realisieren.

Digitale Zwillinge sparen Zeit und Kosten

Hier kommen digitale Zwillinge ins Spiel. Ein digitaler Zwilling ist ein CGI-(Computer Generated Imagery)-Modell, also ein fotorealistisch gleiches Abbild eines Produktes.

Auf der Grundlage von Computer-Aided-Design-(CAD)-Daten oder älteren Produkten und mit der Hilfe umfangreicher Materialbibliotheken können realistische digitale Darstellungen eines Produktes erzeugt werden, die eine Produktion von unzähligen Varianten nahezu in Echtzeit ermöglichen.

Produktfotos für Verpackungen, Videoausschnitte für Fernseh- und Onlinewerbung und interaktive 3-D-Modelle zur Anzeige von Produkten im E-Commerce werden somit per Mausklick in kürzester Zeit erstellt. Sie ersetzen aufwendige und kostspielige Produktionen und Fotoshootings. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten.

Fazit: AR und VR werden massentauglich

Das Online-Shopping-Erlebnis kommt dem realen, haptischen Erleben von Produkten im Laden nicht gleich, wird aber durch den Einsatz von Technologien wie AR immer persönlicher, transparenter und erlebnisreicher.

Diese kopieren nicht nur das physische Event, sondern schaffen hierzu einen echten Mehrwert. Konsumenten begeistern sich zunehmend für diese neue Art online einzukaufen, und schon jetzt investieren erfolgreiche Marken- und Medienplattform-Giganten in AR und VR.

Zusätzlich unterstützt das Aufkommen von 5G komplexere digitale Inhalte. Digitale Zwillinge schließen nun die letzte Lücke und bieten die Lösung, um in Echtzeit, kostengünstig und effizient eine große Anzahl von hochqualitativen Inhalten zu generieren.

So werden AR und VR massentauglich und können bemerkenswerte persönliche Kundenerlebnisse schaffen. Und das mit Konsistenz und Produktkorrektheit über zahlreiche Kanäle und Kontaktpunkte hinweg – fast wie im wirklichen Leben.

Quelle:

https://etailment.de/news/stories/Etailment-Expertenrat-Digitale-Zwillinge-Wegbereiter-fuer-Augmented-Reality-23321

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