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Neuartiges Unterhaltungskonzept auf 500 Quadratmetern in Esch/Belval

Mitten in der Pandemie haben passionierte Unternehmer ein völlig neuartiges Unterhaltungskonzept im Großherzogtum erschaffen.  Gegenüber der Universität in Esch/Belval eröffnete am 16. Oktober der allererste Virtual Reality Park Luxemburgs offiziell seine Pforten. Lex Delles, Minister für Mittelstand und Tourismus, war vor Ort, um den Unternehmergeist der Gründungspartner, einer syrischen Familie, die seit einigen Jahren in Luxemburg lebt, zu begrüßen.

Zwischen Innovation, Unternehmertum und digitaler Unterhaltung, findet man im VR Park eine Kombination, die in Luxemburg und der Grenzregion ihresgleichen sucht. Auf etwa 500 Quadratmetern bieten 15 Maschinen eine abenteuerliche Reise für alle Sinne, mit einer breiten Palette an Programmen für jedes Alter. Ein Gastronomiebereich wird in Kürze das Unterhaltungsangebot ergänzen. Dabei stehen orientalische Spezialitäten sowie westliche Bestseller auf der Speisekarte.

Syrischer IT-Ingenieur als Ideengeber

Ideengeber des Projektes ist ein syrischer IT-Ingenieur, Riad Taha, geboren in einem Dorf nahe Homs und ausgebildet im Sudan. Er kam 2013 nach Luxemburg, in Folge der heftigen Repressionsmaßnahmen des syrischen Regimes gegen das eigene Volk. Vor seiner Flucht leitete Riad Taha mehrere erfolgreiche IT-Projekte im Qatar und gründete 2010 eine Firma mit Schwerpunkt Netzwerksicherheit, Kommunikation, Online-Werbung und Soziale Medien in Syrien. Nachdem er sich weigerte, Propaganda für das syrische Regime in den sozialen Netzwerken zu verbreiten, blieb ihm nichts anderes übrig, als sein Land zu verlassen, nicht ohne vorher bei einem Gefängnisaufenthalt gefoltert worden zu sein.

Die übrigen Familienmitglieder – sein Vater ist Anwalt, seine Brüder und Onkel sind Unternehmer im Baufach und Handel – haben das Land schlussendlich ebenso verlassen müssen, samt Ehefrauen und Kindern. Sie haben einen langen und mühsamen Weg auf sich nehmen müssen, durch verschiedene Orte erst in Syrien, dann in Ägypten, der Türkei, in Griechenland, um schließlich nach Luxemburg zu gelangen. Heute, nach Jahren der Ungewissheiten und administrativen Hürden, ist die Familie endlich im Großherzogtum wiedervereint, belebt durch die Dankbarkeit gegenüber ihrem Gastland und mit ungebrochenem Unternehmergeist.

„Ich war immer schon von den neuesten Technologien und ihrem Potenzial fasziniert“, erklärt Riad Taha. „Da ich stets nach neuen Herausforderungen suche, erklärt auch, weshalb ich meine Ausbildung an der Universität im Sudan und nicht in Syrien gemacht habe. Als ich nach einigen Jahren Berufserfahrung bei großen Unternehmen im Qatar nach Syrien zurückkehrte, habe ich mein eigenes Unternehmen gegründet und in kürzester Zeit 30 Mitarbeiter eingestellt. Leider fand dieses Abenteuer ein brutales Ende….“.

Erster Schritt mit Firma Techno-Tik

Gleich nach seiner Ankunft in Luxemburg bemühte sich Riad Taha um soziale und professionelle Kontakte. 2016 eröffnete er denn auch zusammen mit seinem Bruder Tarek Taha die Firma Techno-Tik, ein Geschäft für Reparaturarbeiten an Smartphones und Computern in der Grand-Rue von Ettelbrück.
„Als Techno-Tik startete, war es für mich eine große Genugtuung, wieder als Unternehmer aktiv zu sein. Ich konnte nicht nur wieder selbst meinen Lebensunterhalt bestreiten, sondern auch meine Familie im Exil finanziell unterstützen. Ich wusste aber damals schon, dass dieses Geschäft nur ein erster Schritt ist. Was ich wirklich wollte, war ein innovatives Unternehmen zu gründen. Etwas zu starten, das es in der Form in Luxemburg noch nie gab und einen echten Mehrwert bringt, für die Gesellschaft, die mich und meine ganze Familie aufgenommen hat. Heute bin ich stolz, ein einzigartiges Unterhaltungsprogramm zu bieten und zugleich Arbeitsplätze zu schaffen. Schon jetzt sind wir acht Angestellte, darunter sowohl Familienmitglieder als auch Ansässige. Mittelfristig, und wenn alles gut geht, brauchen wir ein Team von etwa zehn bis zwölf Leuten vor Ort.“

Ein Projekt mitten in der Covid-Pandemie zu starten, macht die Sache tatsächlich noch schwieriger. „Wir haben unseren Mietvertrag am 16. März 2020, ganz zu Beginn des Lockdowns, unterschrieben“, erinnert sich Tarek Taha, Riads Bruder und Geschäftspartner. „Wir haben fast ein ganzes Jahr gebraucht, um eine Bank zu finden, die bereit war, uns die notwendigen Investitionsmittel zu leihen. Wir wollten so schnell wie möglich mit den Renovierungsarbeiten beginnen und möglichst schon im August eröffnen. Die durch die Pandemie erfolgte Schließung der Baustellen und zahlreiche Lieferengpässe haben den Zeitplan auf den Kopf gestellt. Wir sind sehr froh, heute endlich die zahlreichen Spieleliebhaber begrüßen zu können, auch wenn der Restaurantbereich aufgrund verspäteter Anlieferungen noch nicht betriebsbereit ist.“

Strenges Hygiene-Konzept

Ein besonderes Augenmerk legen die Gründer auf die Sicherheit der Kunden. Reint Holsbergen, ehemaliger Übersetzer am Europaparlament und Geschäftspartner der Brüder Taha, ist da kompromisslos: „Wir setzen alle erdenklichen Maßnahmen um, damit sich unsere Kunden sicher amüsieren können. Dazu haben wir mit einer auf Events spezialisierten Agentur ein Hygiene-Konzept ausgearbeitet, welches Maßnahmen für die gesamte Anlage vorsieht und der Charta „safe to meet“ gerecht wird. Gel-Spender stehen den Gästen an strategischen Punkten zur Verfügung, es herrscht absolute Maskenpflicht und eine klare Beschilderung am Boden hilft dabei, die erforderlichen Mindestabstände einzuhalten. Außerdem sind vier Mitarbeiter darauf abgestellt, die Maschinen und 3D-Brillen zwischen jedem Kunden zu desinfizieren.“

Trotz dieser Einschränkungen sind sich die Geschäftspartner sicher, dass die Kunden die Mühen zu schätzen wissen und dass die vorgegebenen Regeln den Spaß am Spiel und der Entdeckung nicht trüben. „Wir sind hier, um zu bleiben. Und zwar länger als das Covid“, folgert Riad Taha.

Weitere Information auf der Website www.vrpark.lu. Reservierung möglich über Soziale Medien oder per E-Mail: contact@vrpark.lu. Sonderangebotspreis während der ersten Wochen nach der Eröffnung: 5 Euro pro Spiel

Quelle:

Foto: Auf rund 500 Quadratmetern bieten 15 Maschinen eine abenteuerliche Reise für alle Sinne Fotos: VR Park Luxembourg

https://www.journal.lu/top-navigation/article/erster-vr-park-luxemburgs/

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