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Neue Realitäten sorgen dafür, dass Menschen die Welt heute komplett anders wahrnehmen als noch vor wenigen Jahrzehnten. „New Realities“ sind auf dem Vormarsch. Sie werden das Leben der Menschen in Zukunft maßgeblich verändern – und stellen Unternehmen vor große Herausforderungen.

Was sind „Neue Realitäten“? Lange waren sie nur Kennern von Science-Fiction-Filmen wie Star Trek oder Krieg der Sterne ein Begriff: Holodecks zum Beispiel – Räume, die mit holografischen Projektionen virtuelle Welten entstehen lassen, Menschen oder gar Sternen-Welten im virtuellen Raum in einem imaginären Meeting zusammenbringen – das war lange Zeit reine Fiktion. Heute sind die Abenteuerspielplätze der Raumschiffbesatzung aus Kino und Fernsehen keine Fiktion mehr.

Holodecks sind in der Realität angekommen – wenn auch erst in veränderter Form, als Virtual und Augmented Reality mit entsprechenden Brillen-Bildschirmen. Und sie bilden auch nur die Spitze des Eisbergs, denn viele Experten sind sicher: das tägliche Leben ist bereits maßgeblich von der sogenannten Mixed Reality beeinflusst. Menschen bedienen selbstverständlich Touchscreens, sprechen mit Chatbots oder Sprachassistenten wie Alexa oder Siri. Gestensteuerung wird zunehmend Teil unseres Alltags und Dinge beginnen, auf Basis von Machine Vision – also technischer Wahrnehmung – miteinander zu interagieren. Die digitalen Helfer sind längst Teil einer technisierten Alltagserfahrung – und verändern maßgeblich die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen.

Diese schleichende Entwicklung passiert, weil all die Technologien immer intuitiver zu bedienen sind und die notwendige Technologie immer erschwinglicher wird. Sie fügen sich nahtlos in den Alltag ein. Und regelmäßig entstehen neue oder weiterentwickelte Anwendungen, häufig auch im Zusammenspiel mit Basis Künstlicher Intelligenz. „Moderne Fahrzeuge kommen bereits zunehmend ohne Tasten und Druckknöpfe aus. Sie wechseln auf Sprachbefehle und Gestensteuerung beispielsweise den Radiosender oder fahren zum Beispiel in Bergwerken mit Hilfe von Machine Vision schon komplett fahrerlos“, sagt Niko Mohr, Partner bei McKinsey in Düsseldorf.

Es sind vor allem vier Technologiefelder, die die neue Zukunft prägen: Wir bewegen uns in virtuellen Welten (Augmented und Virtual Reality), wir entsperren mit einem Blick unser Smartphone (Machine Vision), wir sagen unserem Auto, dass es unseren Lieblingssong spielen soll (Voice und Gesture Control), und wir lernen per Online-Video und moderner Interaktionstechnologie neue Sprachen (Edutech). Laut International Data Corporation (IDC) werden die weltweiten Ausgaben alleine für AR und VR im Jahr 2019 bei fast 20,4 Milliarden US-Dollar liegen. Das wären rund 70 Prozent mehr als im Vorjahr. US-Tech-Giganten investieren und forschen bereits in großem Stil in diesen Bereichen: von einzelnen AR-Funktionen in Smartphones, über Mixed-Reality-Geräte, bis zu vollständigen Social-VR-Welten.

Mit 5G kommt die Massentauglichkeit

Nutzer von Virtual Reality, kurz VR, können künstliche Umgebungen samt ihrer physikalischen Eigenschaften in Echtzeit erleben, etwa mit speziellen VR-Brillen. Sie erleben die digitale Simulation nicht mehr zweidimensional, sondern in 3D. Die virtuelle Welt und die reale Welt werden vermischt (Mixed Realities) und neue Umgebungen entstehen. Bei Augmented Reality (AR) erweitern digitale Elemente die Realitätswahrnehmung des Nutzers. Google hat sich zuletzt die Technologie zunutze gemacht und seinem Kartendienst ein Update verpasst. Fußgänger können mit der AR-Funktion „Live View“ leichter zu ihrem Ziel finden, da ihre Route im Kamerasucher dynamisch als Layer angezeigt wird.

Unternehmen verwenden AR heute auch für ihre Produktentwicklungen. Zum Beispiel um Ladestationen für Elektrofahrzeuge neu zu gestalten. Ladefunktionen erstellen, verbessern, oder auch Bauteile beliebig einsetzen und verschieben: Durch AR können Entwickler die Variationen testen und den kompletten Ladevorgang eines Elektrofahrzeugs simulieren.

VR und AR gelten schon seit Jahren als Technologien mit dem größten Potenzial für einen Durchbruch. Jetzt dürfte es tatsächlich soweit sein, sagt McKinsey-Partner Mohr: „Die Technik, Hardware wie Software, hat sich enorm verbessert, die Datenverarbeitungszeiten werden immer schneller und die Technik wird immer preisgünstiger. Mit 5G kommt jetzt noch eine schnelle Übertragungstechnologie, die den Durchbruch in den Massenmarkt beschleunigt.“ Mit 5G werden Latenzzeiten praktisch ausgeschaltet und ermöglichen so einen Datenfluss in Echtzeit – auch zwischen Dingen in der Welt der Dinge. Das kann chirurgische Eingriffe ebenso unterstützen wie die Kommunikation zwischen autonom fahrenden Vehikeln. Notwendige Informationen scheinen dem Nutzer in einer Geschwindigkeit vor Augen, dass die ergänzenden Infos als natürlich wahrgenommen werden können. Die niedrigen End-to-End-Latenzzeiten geben auch Organisatoren von Großveranstaltungen oder TV-Sendern neue Möglichkeiten und Verkaufsargumente. Wie das 56k-Modem werden auch überlastete Netze mittelfristig der Vergangenheit angehören. Mit 5G, 4K-Videokameras und VR-Brillen können Besucher von Rennstrecken, Konzerten oder Fußballstadien heute schon virtuell in Perspektiven und Erlebnisse gebracht werden, die live bislang unmöglich waren.

Wie Virtual Reality die Produktentwicklung verändert

Im Video:Ob Müslischachtel, Industrieanlage oder Hotellobby: Virtual-Reality-Technologien können für das Design oder die Entwicklung von Produkten immense Vorteile bieten. Designer, Ingenieure und Entwickler treten damit in eine neue Welt ein, in der sie ein Produkt sehen und damit interagieren können – und das von überall aus und zur gleichen Zeit.

Machine Vision ermöglicht es Maschinen, ihre Umwelt zu erkennen. Ein Klassiker des maschinellen Sehens ist die Überprüfung von Banknoten. Neue Machine-Vision-Lösungen kommen zunehmend in der Industrie zum Einsatz, etwa in der Automatisierungstechnik. Auch beim autonomen Fahren ist es die Maschine – in diesem Fall das Auto –, die ihre Umgebung wahrnehmen und darauf reagieren können muss. Edutech wiederum, auch EdTech genannt, bezeichnet digitale Anwendungen, die zum Lernen dienen – vom Youtube-Video bis zum Onlinekursanbieter Udemy. „Edutech sorgt für völlig neue Methoden der Kommunikation und der Wissensvermittlung“, erklärt Mohr.

Alon Melchner: „Mixed Reality ist der nächste Schritt der Evolution“

In den kommenden Jahren werden physische, reale und digitale Welt auf diese Art immer weiter miteinander verschmelzen, prophezeit auch Alon Melchner, CEO des israelischen Start-ups Mixed Place. Das Unternehmen entwickelt Mixed-Reality-Technologien, die digitale Inhalte in die physische Welt bringen. „Mixed Reality ist der nächste Schritt der Evolution. Digitaler Inhalt und die reale Umgebung werden eins“, sagt Melchner. Künftig würden zum Beispiel Touristen alte Ruinen in Begleitung eines virtuellen Führers besuchen und so sehen können, wie zerfallene Säulen oder Amphitheater in ihren Glanzzeiten ausgesehen haben.

Mit dem Entstehen von New/Mixed Realities erleben wir alle Zukunft. Weil das Thema so wichtig ist, zeichnen das Handelsblatt und McKinsey mit ihrem Digitalpreis „The Spark“ in diesem Jahr Start-ups aus, die neue Realitäten schaffen und so die digitale Interaktion zwischen Menschen und Maschinen vorantreiben.

Fest steht: Auch etablierte Unternehmen müssen sich anpassen und rechtzeitig in innovative und nutzerorientierte Lösungen für die Realitäten von morgen investieren. VR-Brillen und Hologramme werden in wenigen Jahren nicht nur für spezielle Funktionsbereiche Technologiestandard sein. Denkbar ist, dass Mitarbeiter unterschiedlicher Unternehmensstandorte sich dann nicht mehr per Videokonferenz zum Meeting zusammenschalten, sondern als Hologramme neben dem Konferenzleiter Platz nehmen. „Damit der Umgang mit neuen Technologien gelingt, müssen Unternehmen jedoch ihre Belegschaft weiterbilden – und sie für die neuen Möglichkeiten begeistern“, betont McKinsey-Partner Mohr.

Erlebnisbasiertes Lernen

Die Veränderung der Belegschaft spielt im technologischen Wandel eine ebenso große Rolle für Unternehmen wie die Arbeit an Innovationen: Denn in Zukunft benötigen Angestellte ganz neue Fähigkeiten, damit sie auch in Zeiten der Automatisierung hohe Leistungen bringen und mit dem technologischen Fortschritt mithalten können. Dabei haben New-Reality-Technologien Vorteile gegenüber anderen Technologien, wie beispielsweise der KI, die viele eher als Blackbox wahrnehmen. Denn: Mitarbeiter können durch das neue Konzept erlebnisbasierter lernen. New Realities sind visueller, greifbarer und somit verständlicher. Vorbehalte gegenüber Neuem können erst gar nicht auftauchen, sagen Experten. „Die technologische Revolution ist in vollem Gange“, betont der israelische Unternehmer Alon Melchner.

Das Holodeck, das 1987 in der TV-Serie „Star Trek – The Next Generation“ noch eine Fantasie gewesen ist, es wird tatsächlich zur Alltagserfahrung. Und das nicht einmal nur im übertragenen Sinn. Das US-Unternehmen NVIDIA hat bereits 2017 eine eigene VR-Plattform vorgestellt, auf der Designer und Techniker weltweit im dreidimensionalen, virtuellen Raum zusammenarbeiten. Und die heißt: „NVIDIA Holodeck“

 

Quelle:

Foto: AR-Shopping Realität wie Mixed-Place-CEO Alon Melchner sie sich vorstellt. – Mixed Place

https://www.handelsblatt.com/adv/newrealities/new-realities-per-express-in-die-neue-normalitaet/25145824.html?share=linkedin&ticket=ST-19420888-VwW927a6yb3JBkY2KPFp-ap3

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