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Eine Forschungsguppe nutzt Smartphone-Sensoren für Augmented Reality, um heimlich angebrachte Überwachungskameras zu entdecken.

Big Brother is watching you? Neue High-End-Smartphones wie Apples iPhone 12 und 13 oder das Galaxy S20+ von Samsung enthalten einen laserbasierten ToF-Sensor für Augmented Reality Anwendungen. Mit der Technik lassen sich jedoch auch versteckte Kameras entdecken, wie eine Forschungsgruppe herausgefunden hat.

ToF steht für Time of Flight und funktioniert über reflektiertes Licht, mit dem die Entfernung von Objekten bestimmt werden kann. Die Sensoren werden beispielsweise in Lidar-Systemen eingesetzt, mit denen etwa Saugroboter ihre Umgebung wahrnehmen oder durch einen Hack auch als Lasermikrofon missbraucht werden können.

Auf dieser Basis hat die Forschungsgruppe von der Nationaluniversität Singapur und der Yonsei Universität in Südkorea LAPD entwickelt. Das Kürzel steht für Laser-Assisted Photography Detection. Mit der Technik können Kameralinsen in einem abgescannten Bereich über zurückgeworfenes Licht erkannt werden.

Die Bedienung funktioniere komfortabel über eine App, deren Code als Open Source veröffentlicht werden solle, teilte einer der beteiligten Forscher dem Onlinemagazin The Register mit. Bevor der Code veröffentlicht werde, müsse er sich jedoch noch mit seinen Kollegen abstimmen.

Versteckte Kameras an sensiblen Orten aufspüren

«In unseren umfassenden Experimenten erreicht LAPD eine Erkennungsrate von 88,9 Prozent bei versteckten Kameras, verglichen mit dem blossen Auge, das nur eine Erkennungsrate von 46,0 Prozent bei versteckten Kameras erzielt», heisst es in dem Forschungspapier. Gleichzeitig habe die Technik im Test die mit Abstand niedrigste Falsch-Positiv-Rate erreicht.

«Winzige versteckte Spionagekameras, die an sensiblen Orten wie Hotelzimmern und Toiletten angebracht werden, stellen weltweit eine zunehmende Bedrohung für die Privatsphäre dar», heisst es in dem Forschungspapier. «So wurden beispielsweise allein in Südkorea in einem einzigen Jahr über 6.800 solcher Fälle gemeldet.»

Erst kürzlich wurde bekannt, dass Ikea heimlich auf Angestellten-Toiletten gefilmt hatte. Die Überwachungskameras wurden von Beschäftigten in Grossbritannien nach Jahren durch Zufall entdeckt. Auch bei Airbnb werden immer wieder Fälle bekannt, in denen Gäste mit heimlich angebrachten Überwachungskameras gefilmt wurden.

Quelle:

Golem

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