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Eine Unternehmensberatung platziert den bisher größten Auftrag für VR-Brillen aus der Industrie, Microsoft bindet AR-Brillen eines Drittanbieters in seine Software ein und unter den relevantesten Startups für Industrie 4.0 befindet sich ein deutscher Software-Entwickler für VR.

ie aktuellen Entwicklungen unterstreichen die wachsende Bedeutung von AR- und VR-Anwendungen im professionellen Bereich – eine Kurzübersicht.

Accenture:
Großauftrag über 60.000 VR-Brillen

Die Unternehmensberatung Accenture hat 60.000 VR-Brillen Oculus Quest 2 bestellt. Das Modell wird von der Facebook-Tochter Oculus entwickelt. Es ist die bisher größte Einzelbestellung für VR-Brillen durch ein Unternehmen weltweit. Die Menge reicht aus, um knapp jeden zehnten Mitarbeiter der Firma mit einem eigenen Gerät auszustatten. Laut Geschäftsführerin Julie Sweet werden mit den VR-Brillen neue Mitarbeiter eingelernt, die mittlerweile deutlich häufiger als noch früher von zu Hause arbeiten. »Beziehungen werden durch gemeinsame Erlebnisse gebaut«, sagt Sweet. Und durch VR-Brillen könne das auch dann geschehen, wenn man sich nicht täglich im Büro sehe. Kurz vor Accenture hatte bereits die Bank of America angekündigt, in Zukunft VR-gestützte Schulungen in rund 4300 Filialen für insgesamt 50.000 Mitarbeiter anzubieten.

Microsoft:
Unterstützung für AR-Brille von RealWear

Unternehmen, die zur Verwaltung von Mitarbeitergeräten Microsofts Endpoint Manager nutzen, können darüber auch die Augmented-Reality-Brillen des kanadischen Herstellers RealWear verwalten. Dessen AR-Brillen arbeiten mit der lizenzfreien Android-Version Android Open Source Project (AOSP) und sind die ersten AOSP-Geräte, die vom Endpoint Manager unterstützt werden. Über den Endpoint Manager lassen sich die AR-Brillen mit Microsoft Teams verknüpfen, was von Unternehmen laut RealWear immer häufiger genutzt werde, um ihren Mitarbeitern das Zusammenarbeiten aus der Ferne zu ermöglichen. »Vor der Pandemie wollten man vor allem Wartungsmitarbeitern im Feld eine Zusammenarbeit mit Technikern ermöglichen, bei der sie beide Hände frei behalten können«, erklärt Sanjay Jhawar, Mitgründer und Präsident von RealWear. »Lockdowns und Reisebeschränkungen haben den Trend zu Zusammenarbeit aus der Ferne noch verstärkt.« Innerhalb der letzten zwölf Monate verzeichnet der kanadische Anbieter eine Verdreifachung der Nutzung seiner Endgeräte mit Microsoft Teams.

Analyse von StartUs Insights:
Deutsches VR-Startup unter Top 5

Der Startup Scout StartUs Insights hat aus 814 jungen Unternehmen, die Anwendungen für Industrie 4.0 entwickeln, die relevantesten fünf ermittelt. Darunter ist auch Halocline aus Osnabrück vertreten. Es wurde 2020 gegründet und entwickelt Software zur VR-gestützten Planung von Montageprozessen und Produktionsabläufen. Verglichen mit 2D-Planungswerkzeugen erhalten Planer aussagekräftigere Informationen, die den Informationsaustausch mit Projektpartnern erleichtern und mit denen sich die Produktion schneller optimieren lässt, erklärt Halocline auf seiner Website. Die weiteren vier Startups sind der italienische Software- und HMI-Anbieter Orimos, der AR-Entwickler Aircada aus den USA, der Entwickler von Industrieroboter-Software Impossible Robotics aus Indien und das Unternehmen Fourjaw Manufacturing Analytics aus Großbritannien, das Software zur Zustandsüberwachung von CNC-Maschinen entwickelt. Auf der Scout-Plattform StartUs sind nach Angaben des Betreibers insgesamt über 1,3 Millionen Startup-Unternehmen registriert. Für die Bewertung der Relevanz wird nach Branche gefiltert, eine KI-gestützte Vorauswahl getroffen und durch Analysten finalisiert. Berücksichtigt werden u. a. Standort, Gründungsjahr, Kapital und Technologie.

Michigan Beam Laboratory:
AR-Plattform für Kernforschung

Am Michigan Ion Beam Laboratory werden Materialien für Fusions- und Kernreaktoren auf Strahlungsresistenz geprüft. Für die Auswertung der Testergebnisse nutzen die Forscher nun eine KI-Software mit AR-Funktionen, mit der sich der Schädigungsgrad schon während der Messung bestimmen lässt. Die neue Methode löst am Nuklearforschungslabor das händische Auszählen der Materialdefekte auf Mikroskopaufnahmen ab und vermindert den Arbeitsaufwand zur Datenauswertung deutlich. Der Anwendungsfall erfordert keine Datenbrille und ist zwar keine klassische AR-Anwendung; da den Mikroskopaufnahmen aber erweiterte Informationen (Zahl der Materialdefekte, Größe, Position und Dichte) überlagert werden, zählt sie in den Bereich der Augmentierung.

Medizinisches Fachwissen in Entwicklungsländer bringen

Vizix und Ohana One:
Chirurgisches Fachwissen für Entwicklungsländer

Mit dem Programm „Surgical Sight“ soll das medizinische Fachwissen von wirtschaftlich gut entwickelten Ländern in Entwicklungsländer gebracht werden. Das Mittel dazu sind Video-Anrufe über Datenbrillen. Die Chirurgen aus den Industrieländern fungieren dabei als Mentoren und können über die Datenbrillen so mit ihren Mentees zusammenarbeiten, als wären sie im gleichen Raum mit ihnen. Das Programm startete im Oktober 2020 und wurde von der gemeinnützigen Organisation Ohana One ins Leben gerufen. Innerhalb der ersten neun Monate haben rund 100 Chirurgen die Datenbrillen für insgesamt über 800 Anrufe genutzt, schreibt der amerikanische Datenbrillen-Hersteller Vuzix in einer Pressemitteilung, dessen Datenbrillen für das Programm verwendet werden.

Facebook:
10.000 neue Arbeitsplätze durch Metaverse

Metaverse heißt das neue Großprojekt von Facebook, für dessen Aufbau allein in der EU 10.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Dahinter verbirgt sich die Idee einer Augmented-Reality-Welt, in der eine Gruppe von Menschen gemeinsam Räume erstellen kann, um dort zu arbeiten, kreativ tätig zu sein oder einfach nur zusammen Zeit zu verbringen – egal ob sie dabei örtlich zusammen oder weit entfernt sind. Laut Konzernchef Zuckerberg soll Metaverse langfristig das mobile Internet ersetzen. Die Fertigstellung wird auf 10 bis 15 Jahre angesetzt. Facebook selbst will sich in den nächsten Jahren vom Social-Media-Unternehmen zum Metaverse-Unternehmen wandeln.

Schott:
7 Prozent leichtere AR-Brillen

Der Mainzer Konzern hat unter dem Namen „RealView lightweight“ einen neuen Glastyp entwickelt, der sich als Substrat für Wellenleiter in Augmented-Reality-Brillen eignet. Das Material ist laut Schott genauso zuverlässig und langlebig wie bisher genutzte Glassubstrate, hat aber mit 1,9 einen höheren Brechungsindex und eine um 20 Prozent geringere Dichte. Durch das Substrat sollen sich insgesamt rund 5 Gramm Gewicht in einer Augmented-Reality-Brille einsparen lassen, was etwa sieben Prozent des Gesamtgewichts entspricht. Der höhere Brechungsindex führt zu einem zehn Grad größeren Sichtfeld im Vergleich zu den typischerweise genutzten Glassubstraten mit einem Brechungsindex von 1,8.

Nvidia:
Neue Rendering-Methode für AR-Algorithmen

Forscher der Universität Toronto, des Vector Institute und des US-Technologiekonzerns Nvidia haben eine neue Methode zum Rendering von Augmented-Reality-Inhalten entwickelt. Sie befindet sich im anwendungsnahen Forschungsstadium und verspricht eine realistischere Darstellung der Lichtreflexion von sich bewegenden Objekten. »Viele der heute üblichen Methoden arbeiten mit Image-to-Image Translation, die die 3D-Effekte der Umgebung nicht berücksichtigt«, schreiben die Autoren. Dazu nehmen sie die übliche Aufteilung der simulierten Objekte in dreidimensionale Gitterpunkte (Voxel) vor und berechnen die Reflexionseigenschaften jedes Voxels über einen neuen Ansatz, der auf Gaußschen Flächen und dreidimensionalen neuronalen Faltungsnetzen beruht (3D-CNN). Neben dem allgemein guten Abschneiden gegenüber etablierten Rendering-Verfahren nennen die Forscher als großen Vorteil der neuen Methode, dass sich auch die Reflexion von glänzenden Objekten realistisch darstellen lasse – eine Aufgabe, mit der heutige Rendering-Methoden noch Probleme haben.

Quelle:

https://www.elektroniknet.de/optoelektronik/displays/fahrt-aufgenommen.191874/seite-2.html

Foto: Haloclines

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