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An diesem Samstag feiert die CDA GmbH in Albrechts ihr 25-jähriges Bestehen. Firmenchef Frank Hartwig blickt optimistisch in die Zukunft. Und das, obwohl der Ursprung des Unternehmens, die CD, immer unbedeutender wird.

Frank Hartwig zeigt aus dem Fenster seines Büros. „Manchmal laufen hier morgens drei Rehböcke auf dem Firmengelände herum“, sagt er und schaut, als könne er noch immer nicht glauben, wie nah hier in Suhl-Albrechts Natur und Industrie beieinander sind. Er genieße diese Nähe sehr und überhaupt: Thüringen sei ein tolles Bundesland, ein guter Standort für Unternehmen. „Ich verstehe nicht, warum nicht mehr Firmen nach Thüringen kommen, um sich hier anzusiedeln“, sagt der Geschäftsführer und Gesellschafter der CDA GmbH. Gerade für den Mittelstand biete Thüringen perfekte Bedingungen. Kurze Wege und eine gute Erreichbarkeit der Landespolitik in Erfurt.

Worte aus dem Mund eines Managers, der eher zufällig in Südthüringen hängengeblieben ist. „Ich stamme ja vom Niederrhein in Nordrhein-Westfalen. Da ist die Landespolitik in Düsseldorf in unerreichbarer Ferne“, schildert Hartwig, der seit Mai dieses Jahres gemeinsam mit Finanzchef André Keller Gesellschafter des Unternehmens mit derzeit 205 Mitarbeitern ist.

An diesem Samstag ist die Politik zu Gast in Suhl-Albrechts, um das 25-jährige Bestehen der CDA zu feiern. Es ist nicht das erste Mal, dass die Politik sich für das Unternehmen interessiert. Denn CDA hat eine Vorgeschichte, die über das Jahr 1994 hinausreicht. Das Unternehmen, das früher CD-Werk Albrechts hieß, ist schließlich der Nachfolger des ersten deutsch-deutschen Joint-Ventures. Noch vor der Wiedervereinigung hatten der westdeutsche CD-Fabrikant Reiner Pilz und das Kombinat Robotron das neue Unternehmen gegründet. Ein Vorzeigeprojekt der Wiedervereinigung. Selbst Lob vom damaligen Kanzler Helmut Kohl gab es. Allerdings stellte sich Pilz später als Scharlatan heraus, wurde wegen Betrugs später verurteilt.

Linsen statt Compact-Disks

Doch diese Vorgeschichte ist nicht der einzige Grund dafür, dass das heutige Jubiläum von CDA für manche überraschend kommt. Das Produkt, mit dem das Unternehmen einst groß wurde, spielt eine immer geringere Rolle. Die Compact-Disk. Weil kaum noch Menschen Musik auf einer Silberscheibe kaufen, sondern immer öfter aus dem Internet streamen. Das gleiche gilt für Filme auf DVD. Der Umsatz, den CDA mit dem Beschreiben von runden Ton-, Bild- und Datenträgern macht, schrumpft von Jahr zu Jahr.

Und trotzdem feiert das Unternehmen, dass es seit einem Vierteljahrhundert besteht. Und Hartwig blickt optimistisch in die Zukunft. Wohl auch, weil die Vergangenheit für ihn keine Rolle spielt. „Die fünf Jahre Vorgeschichte blenden wir bewusst aus. CDA ist ein anderes Unternehmen und es ist inzwischen kaum noch ein Mitarbeiter aus der Pilz-Ära im Haus“, sagt Hartwig. Zudem wird sein Optimismus von neuen Geschäftsfeldern getrieben. Das Beschreiben von Speicherkarten für die Automobilindustrie wird ein immer wichtigeres Standbein für CDA. Viereinhalb Millionen SD-Karten hat CDA im vergangenen geflasht, also mit Daten beschrieben. In Suhl und auch an weiteren Standorten in Indien und China. Kunde ist vor allem die Automobilindustrie.

Wer sein Auto nach dem Weg von A nach B fragt und ein fest eingebautes Navigationsgerät hat, der kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass das Karten- und Datenmaterial von CDA auf die Speicherkarte in seinem Gerät gespielt wurde. „Die Datenmengen werden von Jahr zu Jahr größer. Inzwischen sind wir bei 64 Gigabyte“, sagt Hartwig. Für die kommenden Jahre sei CDA mit festen Verträgen ausgestattet. Doch der Firmenchef geht davon aus, dass auch danach die Speicherkarte noch einen Markt haben wird. „Bis wir alle Informationen über das Internet in unser Auto bekommen, werden noch einige Jahre vergehen, denn dafür ist der Netzstandard 5G wirklich in jedem Winkel, an jeder Milchkanne notwendig“, sagt Hartwig.

Ein Viertel des Umsatzes steuert inzwischen ein weiteres Geschäftsfeld bei, das Hartwig in seinen siebeneinhalb Jahren bei CDA mit aufgebaut hat. Linsen aus Polymeren, also Kunststoff. Sie stecken in Smartphones, etwa in dem Sensor für die Gesichtserkennung. Aber auch in Spielkonsolen und Autos. „Überall dort, wo es um virtuelle oder augmented Realität geht, kommen unsere Linsen zum Einsatz“, erklärt Hartwig. Zum Beispiel auch in Autos, die ihren Fahrern wichtige Informationen ins Sichtfeld projizieren. In sogenannten Head-up-Displays. Enge Kontakte hat CDA derzeit auch zu einem Unternehmen in den USA, das an den VR-Brillen der Zukunft arbeitet. Sie sollen die Realität mit der virtuellen Realität verschmelzen und kaum größer sein als eine herkömmliche Brille.

Die Technologie hat den großen Vorteil, dass sie auf das Können der Mitarbeiter in der Kunstoffverarbeitung aufbaut. Und so hofft Hartwig, dass mit den optischen Systemen eines Tages so viel Umsatz zu erzielen ist, um das langsame Sterben der CD und der DVD auszugleichen. Schließlich sollen Natur und Industrie in Albrechts auch künftig hab beieinander sein.

Quelle:

Foto: Bis Mai dieses Jahres bildeten sie die Geschäftsführer der CDA GmbH, seit einigen Monaten sind sie auch deren Gesellschafter: Frank Hartwig (links), Vorsitzender der Geschäftsführung, und Finanzchef André Keller. Archivfoto: ari

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