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Mit Virtual-Reality-Brillen verbindet man bisher meist Computerspiele – doch sie können auch in der Medizin helfen. Weltweit forschen Ärzte und Psychologen an neuen Therapiemethoden. Besonders verbreitet sind Virtual-Reality-Programme für Schmerz- und für Angstpatienten. Auch in Berlin werden solche Programme entwickelt und getestet. Inforadio-Reporter Oliver Soos stellt einige Beispiele vor.

Eines der Projekte heißt „Manic VR“ – es soll helfen, eine sehr komplexe psychische Erkrankung besser zu verstehen. Es geht um die bipolare Störung, auch manisch-depressive Erkrankung genannt. Die 30-jährige kanadische Filmemacherin Kalina Bertin hat „Manic VR“ entwickelt und es vor wenigen Wochen in einer Ausstellung präsentiert, im Kleisthaus in Berlin-Mitte.

„Die Stimmen, die du gleich hören wirst, sind die Stimmen meines Bruders und meiner Schwester“, erklärt Bertin. „Bei beiden wurde eine bipolare Störung diagnostiziert und sie haben mir geholfen, dieses Programm zu entwickeln. Du wirst gleich in ihre Gedankenwelt eintauchen und das emotionale Spektrum der bipolaren Störung kennenlernen.“

Kalina Bertin setzt mir eine schwarze VR-Brille auf den Kopf und ich tauche ein, erst in ein Krankenhauszimmer mit der Stimme ihrer Schwester – und dann in das Zimmer des Bruders. Ich sehe sein Bett, seinen Schreibtisch und seine Gitarre und höre ihn im Hintergrund sprechen: „Ich bin jetzt in einem Stadium, in dem ich das Gefühl habe, dass alles gut wird. Essen erscheint mir nicht mehr wichtig und ich höre auf zu essen, ich schlafe nicht mehr. Alles, was ich mache, erscheint mir total intessant.“

Ein schräg-schauriger Trip, der hilft

Die Stimmung hebt sich weiter bis zur manischen Phase. Die Decke des Schlafzimmers löst sich auf. Ich schwebe nach oben in einen bunten Sternenhimmel. Und dann bin ich plötzlich in einer Gefängniszelle unter Wasser: Die depressive Phase. Kalinas Bruder spricht über Selbstmordgedanken.

Für mich ist das ein ziemlich schräger, schauriger Trip. Doch bei einigen Ausstellungsbesuchern habe die Erfahrung noch eine ganz andere Wirkung erzielt, erzählt Kalina Bertin: „Hier waren Sozialwissenschaftler und Psychologen, aber auch Betroffene und Angehörige. Und die haben sich oft bedankt und gesagt, dass sie die Krankheit nun ein Stück weit besser verstehen würden. Genau dafür ist Manic VR gedacht, es soll ein Dialog geschaffen werden.“

Kalina Bertin hat ihr Projekt auf einigen internationalen Festivals präsentiert. Bald soll „Manic VR“ Psychiatrien zur Verfügung gestellt werden.

Quelle:

https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/reporter/201909/05/347350.html

 

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